Eine Reise mit schönen Erfahrungen in Massen - nicht in Maßen!
Am Samstag, dem 31.08.2013, nachdem man gerade sein Mittagessen verdaute hatte, standen 47 Schülerinnen und Schüler, unsere drei Lehrer und drei Begleiter gespannt an der Bushalte des Sängerstadt-Gymnasiums und warteten auf den Startschuss, endlich die Reise zu unserem Ziel - das schöne Sorrent und später Rom - beginnen zu dürfen. Eilig wurden die Koffer verladen, das Handgepäck verstaut und die Liebsten ein letztes Mal umarmt, die man erst in einer Woche wiedersehen würde.
Als es schließlich einsteigen hieß, war jeder aufgeregt und konnte es kaum erwarten, endlich in "Costa Alta” - unserer Unterkunft in Sorrent - anzukommen. Mit einigen Turbulenzen und Verzögerungen standen wir schlussendlich nach 22 Stunden Busfahrt vor dem Tor des Ferienkomplexes und durften unsere Wohnwagen beziehen.
Nach einer kleinen Erkundungstour, um das Gelände schon etwas zu erforschen, trafen sich alle 52 Reisenden, um die
hungrigen Mägen zu füllen. Das Begrüßungsessen bestand aus - wie könnte es in Italien auch anders sein - Pasta mit Tomatensoße, die allen wohl bekam.
Am Abend des Ankunftstages wurde noch eine freiwillige Fahrt nach Sorrent angeboten, an der sich fast alle Schüler und Schülerinnen beteiligten. Wir bekamen die Chance, das kleine Städtchen, das weniger Einwohner als Finsterwalde besitzt, auf eigene Faust zu erkunden. Wir wurden mit engen Gassen, niedlichen Restaurants, lauter Musik und romantischem Licht begrüßt und tauchten in das Nachtleben Sorrents ein.
Als wir uns abends allein wieder in dem Camp eingefunden hatten, freuten sich alle nur auf ihre Betten und eine ordentliche Portion Schlaf.
Am nächsten Tag standen eine Besichtigung des Vesuvs und von Pompeji auf unserem Plan. Nach der circa einstündigen Fahrt waren wir endlich am gefährlichsten Vulkan der Welt. Nach dem anstrengenden Weg nach oben, auf welchem uns unser Guide spannende Fakten über den immer noch aktiven Vulkan verriet, hatten Schwindelfreie sogar die Möglichkeit, direkt in den Krater zu gehen. Bei dem Abstieg bekamen wir das Angebot, den Wein, der direkt in der Nähe des Vesuvs angebaut wird, zu kosten. Die kleine Stärkung tat uns allen gut, denn das Wetter meinte es prima mit uns: 33°C und strahlender Sonnenschein.
Später ging es in die Stadt Pompeji, die 67 vor Christus unter der sieben Meter hohen Ascheschicht des Vesuvs verschüttet worden war und heute schon wieder zu zwei Dritteln ausgegraben ist. Unser Guide führte uns durch die Stadt, die aufgrund der Ruinen eine geheimnisvolle Atmosphäre mit sich bringt. Wir erfuhren viele neue Einzelheiten über Pompeji, aber auch zum Leben der Einwohner, zum Beispiel, dass sie große Freunde von "Fastfood" waren.
Den Abend des zweiten Tages in Sorrent ließen wir alle gemütlich mit einem Gläschen Wein und gutem Essen ausklingen, um uns für den folgenden Tag ausreichend zu entspannen. Denn am Dienstag ging es nach Capri!
Als wir am Morgen des 3. Septembers die Schnellboote, die uns zur wohl schönsten Insel Italiens bringen sollten, auf dem glitzernden Meer sahen, hob sich bei jedem die Stimmung noch ein kleines Stück mehr. Auch für die Lehrer und Betreuer war dieses Transportmittel eine Neuheit, da in den früheren Jahrgängen meist der Weg mit einer Fähre zurückgelegt worden war.
Nach einer Überfahrt, die nicht nur rasant vonstattenging, sondern auch jedem ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte, befanden wir uns auf der nur circa 10 Quadratkilometer großen Insel. Nach einem spannenden Vortrag, der uns einen ersten Einblick in die Geografie und die Kultur von Capri gewährte, hatte man mehrere Möglichkeiten zur Auswahl: Die einen bummelten ein wenig in der schönen Innenstadt, andere genossen die phänomenalen Aussichten, die sich beim Inselrundgang auftaten. Und wieder andere besuchten Anacapri, das zweite Gemeindegebiet Capris, in dem sich der höchste Punkt der Insel befindet. Nachdem sich nach einigen Stunden Freizeit wieder alle an dem Hafen eingefunden und erneut die Schnellboote betreten hatten, machten wir eine Inselrundfahrt, um die Pracht Capris auch vom Wasser aus bestaunen zu können. Nach knapp 10 Minuten Fahrt erfuhren wir die wunderbare Neuigkeit: Wir hatten als einer der wenigen Jahrgänge das Glück, die "Blaue Grotte" von innen bestaunen zu dürfen. Fast jeder ergriff die seltene Möglichkeit und ließ sich vom klaren, blauen Wasser in der Höhle faszinieren. Die Rundfahrt wurde weitergeführt und mit ihr die gute Stimmung, welche noch gesteigert wurde, als man uns erlaubte, von den Booten aus einen Satz ins angenehm warme Nass zu wagen. Nach vielen Fotos und Sprüngen vom Bug der Schiffe führte uns der Weg zurück nach Sorrent, wo man beim Aussteigen in all die strahlenden Gesichter der 52 Anwesenden gucken konnte.
Wieder in den Bungalows angekommen, hieß es aber schon packen, da die Abreise nach Rom am nächsten Morgen auf dem Plan stand.
Und am dritten Tag, am Mittwoch, ging es früh per Bus auch schon ins “Camp Roma”, in die wunderschöne, historische Stadt.
Dort genossen sofort alle, nachdem die wenigen Unstimmigkeiten mit den Bungalows geklärt worden waren, den großen und schönen Pool, denn später am Abend hieß es schon auf in das Zentrum Roms! Wir machten eine Stadtrundfahrt, die uns die vielen Sehenswürdigkeiten nicht nur vor Augen führte, sondern gleichzeitig auch interessante historische Fakten bereitstellte. Nach der Rundfahrt durften wir auf eigene Faust die Stadt entdecken und erleben und eine große Gruppe von uns entschied sich, die Spanische Treppe zu besuchen und von dort aus das Nachtleben Roms zu genießen.
Der folgende Tag, der 5. September, wurde dem Vatikanischen Museum und dem Petersdom gewidmet. Im Museum wurden wir von zwei Guides geführt, die uns die Sixtinische Kapelle, Michelangelo und viele andere Bilder und Künstler näherbrachten.
Darauf folgte die Besichtigung des Petersplatzes mit dem Petersdom. Nach dem Lauschen der zwei Vorträge, die uns die Hintergrundgeschichte des Doms erläuterten, wurde es jedem freigestellt, dieses monumentale Bauwerk von innen zu bestaunen und die vielen Stufen zur Kuppel zu erklimmen. Anschließend hatten wir wieder Freizeit, die die meisten dazu nutzten, sich einige der unzähligen Sehenswürdigkeiten Roms zu Gemüte zu führen. Der Trevi-Brunnen, das Pantheon, die Engelsburg und der Piazza Navona waren gut zu Fuß durch niedliche Gassen erreichbar, in welchen man gleich noch Souvenirs für die Liebsten kaufen konnte.
Unseren letzten Abend im “Camp Roma” ließen wir alle gemütlich am Pool oder mit Freunden auf der Terrasse ausklingen, um die Atmosphäre ein letztes Mal zu genießen.
Und schon stand auch schon der Freitag, der letzte Tag unserer aufregenden Reise, vor der Tür. Früh luden wir schon die Koffer in den Reisebus und machten uns ein drittes und letztes Mal auf nach Rom. Dort besichtigten wir zunächst das Forum Romanum, wo uns erneut ein Schülervortrag eine Vorstellung davon gab, wie es zur Blüte Roms dort ausgesehen haben muss. Wir schlenderten durch die Ruinen und ließen unserer Fantasie freien Lauf, was wohl auf dem Markt und unter den vielen Triumphbögen passiert sei.
Anschließend folgte die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit und das Wahrzeichen Roms: das Kolosseum. Ohne lange anstehen zu müssen, betraten wir den Koloss und uns wurde der Atem geraubt. Die Weite und Höhe des “Amphitheatrum Flavium” waren unglaublich beeindruckend und selbst nach einem Rundgang um den Schauplatz immer noch nicht erfassbar. Dieses Monument bildete den perfekten Abschluss unserer Fahrt, denn danach ging es schon zurück ins Camp und dann hieß es: Auf nach Hause!
Nach erneuten 22 Stunden Fahrzeit, die uns mit freudigen Wiederbegegnungen und Umarmungen mit den Reisenden von der anderen Studienfahrt auf einem Rastplatz versüßt wurde, waren wir wieder im heimischen Finsterwalde, wo uns unsere Angehörigen auch schon gespannt an der Bushaltestelle erwarteten.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Biesold, Herrn Steinemann, Frau Freese und unseren Betreuern, die es uns nicht nur ermöglicht haben, ein neues Land kennenzulernen und zu erforschen, sondern uns auch eine der schönsten Wochen jemals bescherten.
Text Lea Oussalah