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  20.06.11 (Lausitzer Rundschau)

Für 142 Abiturienten des Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasiums beginnt der Ernst des Lebens

Am Samstag hat sich für die 142 Abiturienten des Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasiums der Weg ins Leben geöffnet. Beim Abiball in der Doberlug-Kirchhainer Stadthalle bekamen sie von Schulleiter Eberhard Heise die Reifezeugnisse.

Im Beisein der Bürgermeister Jörg Gampe (CDU) und Bodo Broszinski (FDP) aus Finsterwalde und Doberlug-Kirchhain zog er ein erfolgreiches Fazit für den Abijahrgang 2011. Von nun an hätten sie die Freiheit, das Leben selbst zu gestalten, aber auch zu verantworten, so Heise. Von 147 zu den Prüfungen zugelassenen Schülern haben sie 142 erfolgreich absolviert. Dass 23 Durchschnittsergebnisse von 1,5 und besser erzielt werden konnten, knüpft an das Ergebnis des letzten Abijahrgangs an. Mit dem Höchstdurchschnittswert von 1,0 erreichten Saskia Eggeling und Martin Appelt das beste Abiergebnis ihres Jahrgangs in der Schule. Beide erhielten die Anerkennungsurkunde der Bildungsministerin. Justus Berger, Carl Herold und Maximilian Starke wurden für hervorragende mathematisch-naturwissenschaftliche Ergebnisse geehrt. Für Heise hätten die Gymnasiasten die Schule als Prozess des Wachsens und Erlernens begriffen. Die Lehrer hätten ihnen mehr als bloßes Wissen vermittelt, um ,,in einem risikoreichen Leben durch Können und Menschlichkeit bestehen zu können.“ Bürgermeister Gampe und Broszinski wünschten sich, dass einige Abiturienten später in die Heimat zurück kommen.
von Jürgen Weser





17.06.11 (Lausitzer Rundschau)

Mit Physik in die spannende Welt des Universums eintauchen

Zum ersten Mal ist Richard Lopp aus Finsterwalde bei einer Landesolympiade gestartet. Entsprechend aufgeregt war der Schüler vom Sängerstadt-Gymnasium.

Die Ungewissheit über die erbrachte Leistung hielt bis zur Auswertung der Ergebnisse an. Groß war die Freude, als Richard Lopp zur Siegerehrung aufgerufen wurde: Zweiter Platz bei der Physik-Landesolympiade-Brandenburg in der Klassenstufe 12.
Richard, der seit dem siebenten Schuljahr das Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasium besucht, konnte sich gegen starke Konkurrenz von dreizehn Teilnehmern in seiner Klassenstufe, auch von den naturwissenschaftlichen Spezialgymnasien in Frankfurt/Oder und Cottbus, durchsetzen.
Am Wettkampfort, dem Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium in Frankfurt/Oder, hatte Richard eine Klausur zu bewältigen, die es in sich hatte. Themen aus der Optik, der Gravitation und Induktion, der Elektrizitätslehre und eine experimentelle Aufgabe zu einer Black Box waren zu bewältigen. Stolz konnte er bei der Siegerehrung im Institut für Halbleiterphysik in Frankfurt/Oder die Auszeichnung entgegen nehmen. Nur drei Punkte trennten ihn vom Landessieg und der Teilnahme an der Bundesolympiade.
Die Leidenschaft zur Physik ist bei Richard Lopp richtig erwacht, nachdem er sich zu Beginn des 11. Schuljahres für den Leistungskurs Physik entschieden hatte. ,,Physiklehrer Thomas Schrade hat mich zusätzlich motiviert.“ Mit der Physik in die Welt des Universums eintauchen, begeistert Richard. Erkennen, was die Welt im Innersten zusammen hält und das mit einfachen Worten verständlich erklären können, wie es sein Vorbild, der Physiker und Nobelpreisträger Richard Feynman forderte, reizt ihn. Deshalb steht für ihn fest, dass er nach dem Abitur im kommenden Jahr Physik an der Universität in Göttingen, der Wiege der Quantenmechanik, studieren will. Besonders interessieren Richard Lopp die theoretischen Erklärungsmuster der Physik und Astronomie. Auch sein Physiklehrer, Schulleiter Eberhard Heise, ist sich wie Thomas Schrade sicher, dass Richard Lopp ein erfolgreicher Physiker werden wird.
von Jürgen Weser





14.06.11 (Lausitzer Rundschau)

Namenstafeln wieder anbringen

Theresia Maye, Schülerin am Sängerstadt-Gymnasium, hat mit ihrer Forschungsarbeit über den Finsterwalder Pfarrer Walter Hanschkatz beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten den Landessieg in ihrer Altersklasse errungen.

Auf mehr als 400 Seiten hat die 15-Jährige in mühevoller Kleinarbeit in Archiven und in Gesprächen mit Augen- und Zeitzeugen zusammengetragen, wie der Christ sich in der Zeit des Nationalsozialismus mutig gegen Hitler stellte. Für die Verweigerung des Hitlergrußes und Äußerungen wie „Es gibt nur einen Führer und das ist Jesus Christus“ wurde Hanschkatz zunächst zum Tode und später zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Die RUNDSCHAU hatte als erstes über die Forschungsarbeit von Theresia berichtet, worauf sich zahlreiche Bürger meldeten, die Walter Hanschkatz kannten und aus eigenem Erleben über den Pfarrer berichten konnten.
In einem Vortrag vor fast 30 Besuchern im Finsterwalder Kreismuseum hat die junge Sornoerin dieser Tage erstmals ihre Forschungsergebnisse persönlich vorgetragen. Hier präsentierte sie auch einen von Walter Hanschkatz persönlich geschriebenen Brief, in dem er sein Leiden in der Nazi-Haft schilderte. „Beim Vortrag hat Theresia gefordert, die Tafeln mit den Namen der Antifaschisten, die am ehemaligen VVN-Ehrenmal in Finsterwalde nach der Wende abgenommen wurden und auf denen auch der von Walter Hanschkatz stand, wieder anzubringen“, sagt Manfred Platz von der Finsterwalder Geschichtsmanufaktur – ein Verein, der die Gymnasiastin bei ihren Recherchen mit unterstützt hatte. Die Tafeln sind erhalten geblieben und lagern seit ihrer Abnahme beim städtischen Wirtschaftshof.
Theresia wird am 22. September bei einer feierlichen Veranstaltung ihre Auszeichnung entgegen nehmen. Sie hat jetzt die Chance, mit ihrer Arbeit einen der 50 Bundespreise zu erhalten. Mehr als 3600 Kinder und Jugendliche haben sich mit 1150 Beiträgen bundesweit am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten beteiligt, der in diesem Jahr unter dem Motto steht „Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte“. 231 Arbeiten werden mit einem Preis von je 250 Euro für den Landessieg gewürdigt. Die fünf ersten Preisträger werden am 18. November im Schloss Bellevue durch Bundespräsident Christian Wulff persönlich ausgezeichnet.
von Dieter Babbe





10.06.11 (Lausitzer Rundschau)

Florian Haake diskutiert wie ein Profi

Zum ersten Mal haben Schüler des Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasiums am bundesweiten Wettbewerb ,,Jugend debattiert“ teilgenommen und sehr gute Ergebnisse erzielt. Florian Haake qualifizierte sich als Zweitplatzierter beim Landesfinale sogar für das Bundesfinale in Berlin.

Jonas Panzer schaffte es bis ins Landesfinale.
Der Wettbewerb vermittelt politische Bildung der besonderen Art. Bereits zum zehnten Mal bot er in diesem Schuljahr interessierten Schülern ein Forum zur sachlichen Themendebatte.
In Berlin stritten 32 Schüler der Sekundarstufe II aus allen Bundesländern um die besten Argumente mit dem überzeugendsten Auftreten. Die Teilnehmer hatten sich mit brisanten aktuell politischen Themen argumentativ auseinander zu setzen. Je zwei Schüler bildeten ein Team und wurden der Pro- oder Contra-Seite zugelost. Dabei debattierten sie in der Vorrunde über folgende Themen: Soll in Deutschland die Präimplantationsdiagnostik zugelassen werden? Soll Deutschland die Entwicklungszusammenarbeit stärker vom Verhalten der Empfängerstaaten abhängig machen?
Auffallend für das zuhörende Team war, dass alle 32 Debattanten ihre Auseinandersetzungen auf sehr hohem und ausgeglichenem Niveau führten. Florian Haake glänzte mit ausgezeichneter Sachkenntnis, zu der ihm wie beim Landesfinale auch wieder das 15-köpfige Rechercheteam verhalf, so dass er in den Kategorien Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft punkten konnte. Er debattierte je einmal auf der Pro- und Contra-Seite und bildete mit seinen jeweiligen Partnern eine argumentative Einheit.
Dass es am Ende nicht zum Einzug ins Finale der besten Vier reichte, findet Florian Haake zwar schade, aber es überwiegt beim gesamten Team mit den betreuenden Lehrern Ulli Biesold, Andrea Pukrop und Andrea Speri der Stolz auf den erreichten siebenten Platz. Zumal ihm nur vier Punkte für das Finale fehlten. Dort hätte er darüber debattieren müssen, ob in Deutschland ein muslimischer Feiertag als gesetzlicher Feiertag eingeführt werden soll.
Im nächsten Jahr ist das Sängerstadt-Gymnasium beim Wettbewerb wieder dabei.
von Jürgen Weser





26.05.11 (Lausitzer Rundschau)

Junge Bands geben eine Kostprobe

Das Leistungsspektrum der Musikschule ist breit. Es reicht von Klassik bis Pop, umfasst musikalische Früherziehung, Musik und Bewegung, aber auch bildende Kunst. An diesem Freitag aber steht die Rockmusik im Mittelpunkt – bei der 2. Sommer-Rock-Party auf dem Musikschulhof in Finsterwalde.

Tina Weinert, Paula Vogel und Julia Schulze singen „Chain of Fools“ von Aretha Franklin. „Ihr könnt noch ein bisschen mehr Impulse setzen“, rät Musikpädagoge Chris Poller, nachdem er aufmerksam zugehört hat. Von den Gitarristen wünscht er sich ein offensiveres Spiel und dass sie sich besser aufeinander abstimmen. Die Musikschul-Band Carl-Heinrich – benannt nach einem der beiden Graun-Brüder, Namensgeber der Elbe-Elster-Musikschule – probt jeden Mittwoch. Seit zwei Jahren gibt es die Band. Toni Blümel am Bass, Leon Herrbruck am Schlagzeug und Jasmin Schadock, eine vierte Sängerin, sind neu hinzugekommen. Beim Auftritt am Freitag wird sich zeigen, wie gut das Zusammenspiel mittlerweile klappt. Hanno Nusche und Saskia Schönheit an den Gitarren komplettieren die Band. Sie kommen aus Finsterwalde, Massen, Fischwasser und Lichterfeld und sind 15 bis 17 Jahre alt.
2010: 400 Besucher
Die Idee einer Sommer-Rock-Party stammt von Chris Poller und ist mittlerweile drei Jahre alt. Ein zwangloses Treffen von Bands aus der Musikschule und Gastbands schwebte ihm vor. Vor allem junge Formationen sollten die Möglichkeit bekommen, auf einer professionellen Bühne zu spielen. Im vergangenen Jahr kamen 400 Gäste zur Hofparty, um ihnen zuzuhören.
Neben Carl-Heinrich werden in diesem Jahr von der Finsterwalder Musikschule auch „Die Evis“, „Last Generation“ mit Samira Hilbig als Sängerin und die ABI-Band, ein Abschlussprojekt der 13-er, auf der Bühne stehen. Die Evis ist noch eine ganz junge Gruppe, die erst seit diesem Schuljahr unter der Leitung von Musikpädagoge Mike Müller übt. Eine Percussion-Performance steuern die Finsterwalder Musikschüler unter Leitung von Lars Weber bei.
Mit Offener Bühne
Aber auch Beiträge von der Offenen Bühne, einer Veranstaltungsreihe in Finsterwalde und Herzberg, und der Talenteschmiede in Elsterwerda werden präsentiert.
Los geht es um 18 Uhr. Der Eintritt kostet „schülermoderat“, wie Chris Poller sagt, 2,50 Euro. Die Versorgung bei der Open-air-Veranstaltung übernimmt das Brauhaus Radigk.
Die Band Carl-Heinrich hat neben Auftritten bei der Offenen Bühne, in der Massener Schule und bei der Hochzeit von Tina Weinerts Schwester auch schon bei der Mega-Party in Schönborn gespielt. Am 24. Juni stehen sie an der Seite von MarbleCake, der Lehrerband, im Vorprogramm von Greame Lockhart, dem Auftaktkonzert der 9. Seenland Besuchertage am Besucherbewergwerk F 60 in Lichterfeld auf großer Bühne.
von Heike Lehmann





26.05.11 (Lausitzer Rundschau)

Volksvertreter fordern fünf 7. Klassen

Das Sängerstadt-Gymnasium ist stärker gefragt, als es die vom Schulamt bestimmte Kapazität zulässt. 9 Schüler sollen entsprechend ihres Zweitwunsches entweder zum Elsterschloss-Gymnasium nach Elsterwerda oder zum Gymnasium nach Doberlug-Kirchhain in die dortigen 7. Klassen gehen. „Für zwei Schüler läuft noch das Verfahren“, so Gerald Boese vom Staatlichen Schulamt. Das verärgert nicht nur Eltern und Schüler, sondern wurde jetzt auch im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Kreistages diskutiert.

Ausschussvorsitzender Gerd Rothaug (CDU) will sich nicht im vorauseilenden Gehorsam mit den zu erwartenden Argumenten des Staatlichen Schulamtes zufriedengeben. „Es geht mir gegen den Strich, da nichts tun zu wollen. Schließlich sollte immer noch das Wohl des Kindes im Mittelpunkt stehen“, so Rothaug. Vier Jahre lang nach Elsterwerda oder Doberlug-Kirchhain fahren zu müssen, wenn ein Gymnasium in der eignen Stadt ist – das habe auch Auswirkungen auf Freizeitbetätigungen wie die Musikschule und das Familienleben. Karl-Ulrich Hennicke (Die Linke), selbst viele Jahre Schulleiter an diesem Gymnasium, sprach sich gegen das Argument der Wohnortnähe bei der Auswahl der Schüler aus. „Wir sollten uns nicht wehren gegen Schüler aus OSL, das sind gewachsene Strukturen. Wir können nicht in Jahren, wo wir die Schüler brauchen, ja zu ihnen sagen und sie in anderen Jahren ablehnen.“ Schulleiter Eberhard Heise hat es mit klaren Vorgaben des Gesetzgebers zu tun: vier Klassen zu je 28 Schüler – also insgesamt 112 Schüler – das ist die vorgegebene Kapazität. 126 Bewerber hat es insgesamt am Sängerstadt-Gymnasium gegeben. 123 davon landeten auf einer Rangliste der Geeigneten – und das nach einem Auswahlverfahren der Schule, das für alle Bewerber den gleichen Maßstab ansetzt und sich am Ende in Punktzahlen ausdrückt. Wer die wenigsten Punkte auf seinem Konto hat, wird demzufolge abgelehnt. Der Wohnort wäre nur in dem Falle zurate gezogen worden, wenn zwischen zwei Schülern mit gleicher Eignung zu entscheiden gewesen wäre. Die Unterlagen der abgelehnten Schüler gehen nun zu der im Zweitwunsch gewählten Schule. Die Eltern können gegen den Bescheid Widerspruch einlegen. Eine weitere siebente Klasse einzurichten, sei eine politische Entscheidung. Die Schule befinde sich in der Rolle der Exekutive, so Eberhard Heise. Auch die unter Umständen zu erwartenden Gerichtskosten und im Falle erfolgreicher Klagen von Eltern dann mehr als 28 Schüler in der Klasse, sollten das Staatliche Schulamt veranlassen, die Zügigkeit zu prüfen, schlug Karl-Ulrich Hennicke vor. Fünf statt vier 7. Klassen am Finsterwalder Gymnasium würden auch die Möglichkeit bieten, die Schülerzahl in allen Klassen zu senken. Roland Neumann, Dezernent für Bildung, Jugend, Kultur, Gesundheit und Soziales, räumte im Hinblick auf den Aspekt zu vermeidender Fahrkosten die wirtschaftliche Fragwürdigkeit des Verfahrens ein. Doch er sehe für den Landkreis keine Möglichkeit des Eingreifens. Manfred Fischer (SPD-B90/Grüne), als Schulleiter des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums in Herzberg selbst ein Insider bei diesem Thema, führte die engen Personalressourcen an, die für das Schulamt am Ende das alles Entscheidende seien. Daniel Mende (LUN/BVB/50Plus) fragend: „Was hindert daran, die Zügigkeit zu erhöhen, in den Klassen die Schülerzahlen zu senken und damit die Qualität des Schulstandortes zu erhöhen?“
Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Fachausschusses des Kreistages am Ende der Debatte dafür aus, in einem Antrag an das Staatliche Schulamt die Fünfzügigkeit der neuen 7. Klassen am Finsterwalder Gymnasium einzufordern.
Gerald Boese, stellvertretender Leiter des Staatlichen Schulamtes, gestern zur RUNDSCHAU: „Der Antrag des Schulträgers liegt uns noch nicht vor. Das Sängerstadt-Gymnasium ist als vierzügiges Gymnasium geplant. Die Richtfrequenz für die Sekundarstufe I sind 27 Schüler je Klasse.“ Das Schulamt müsse die Stellenzuweisungen im Gesamtzusammenhang betrachten.
von Gabi Böttcher





23.05.11 (Lausitzer Rundschau)

Magie schlägt Souveränität

Ein Punkt hat Lara Löser aus Finsterwalde (Elbe-Elster) zum Sieg gefehlt. Bei Kindern und Eltern schürt der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels Emotionen. Was den besten Vorleser ausmacht, war beim Landesfinale am Samstag in Brandenburg an der Havel allerdings unklar.

Als die Jury die Punkte ihrer zwei Favoritinnen zusammenrechnet, steht es 111 zu 111. Wer soll nun Gewinnerin sein: die zwölfjährige Lara Löser aus Finsterwalde oder die elfjährige Alma Becker aus Potsdam?
Die fünf Juroren – darunter Kinderbuchautorin Martina Dierks, Brandenburgs Vorjahressiegerin Charlotte Wertz sowie Vertreter vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, vom pädagogischen Boedecker-Kreis und der „Märkischen Allgemeinen“ – ergreifen reihum das Wort. Sie loben Laras „Souveränität“ des Vortrags und eine besondere „Magie“ in Almas Stimme. Dagegen kommen Saskia Fillinger aus Großräschen (Oberspreewald-Lausitz) und die drei weiteren Teilnehmer nicht in die engere Wahl, obwohl auch sie lebendig und verständlich gelesen haben. Ein wichtiger Grund: Alle vier haben mit verstellten Stimmen gesprochen, mal lässig, mal pampig, mal furchtsam, mal böse – je nachdem, wer im Buch gerade redet. Dieser rollenspielhafte Stil gefällt den Juroren nicht so gut wie die in ihren Augen „natürlichere“ Leseweise von Lara und Alma. „Weniger ist oft mehr“, sagt Martina Dierks.
Die Juroren einigen sich nach wenigen Minuten auf die „magische“ Alma als Siegerin. Weil auf der Bewertungsliste für „Lesetechnik“, „Textgestaltung“ und „Textverständnis“ das Kriterium „Magie“ jedoch nicht eingetragen ist, geben sie Alma stattdessen einen Extrapunkt für ihre Textauswahl. Die junge Potsdamerin hat das literarisch anspruchsvollste Buch ausgesucht. Sie gewinnt mit 112 zu 111 Punkten und wird für Brandenburg im Juni in Frankfurt am Main ins Bundesfinale einziehen.
Während sich die Jury im Bibliothekscafé berät, warten die Teilnehmer und ihre Familien im benachbarten Rathaus auf das Ergebnis. Seit mehr als fünfzig Jahren wird der Vorlesewettbewerb ausgetragen. Jedes Jahr machen bundesweit über 700 000 Sechstklässler mit. Lara Löser, Saskia Fillinger und ihre Mitbewerber haben sich über Vorausscheide in Schulen, Kreisen sowie den Bezirken Brandenburg Süd-West und Nord-Ost in das Landesfinale gekämpft. Drei der Mädchen tragen festlich geflochtene Zöpfe.
Nun kommt die Jury zurück. Martina Dierks lässt die Finalisten vortreten und ruft Alma Becker zur Siegerin aus. Wie die Wahl zustande kam, erklärt sie nicht. Im Publikum wird geraunt und getuschelt. Manche Zuschauer sind mit dem Ergebnis einverstanden, andere nicht.
„Die Bewertungsmaßstäbe sollten bekannt gegeben werden“, sagt Saskias Mutter Heike Fillinger später. Als man Familie Löser berichtet, dass Lara um ein Haar gewonnen hätte, nimmt die Mutter ihre Tochter stolz in den Arm. Von Felix Johannes Enzian





19.04.11 (Lausitzer Rundschau)

Sängerstadt-Gymnasium wählt neue Schüler aus

Das Sängerstadt-Gymnasium Finsterwalde unterhält als einzige Schule im Landkreis Elbe-Elster eine Leistungs- und Begabtenklasse (LuBK). Seit zehn Jahren arbeitet die Schule erfolgreich mit Schülern in solchen Klassen ab dem 5.Schuljahr

Mit 34 Bewerbungen für das kommende Schuljahr ist der Andrang für die LuBK im Sängerstadt-Gymnasium nach wie vor ungebrochen. Im Auswahlverfahren, das Notensummen, Empfehlungen der Grundschulen, einen prognostischen Test und ein Eignungsgespräch mit jedem Bewerber einbezieht, wurden in den letzten Wochen bereits die 25 geeignetsten Schüler ermittelt.
Als letzte Hürde mussten die jungen Anwärter in der vorigen Woche das Einzelgespräch nehmen. Die Aufregung war den Mädchen und Jungen anzumerken, aber die meisten Bewerber absolvierten das Gespräch selbstbewusst.
Schüler Robert Henze von der Evangelischen GS Trebbus will seiner Schwester Anne Charlotte folgen, die ihm erzählt hat, wie viel Spaß das Lernen in der LuBK macht. ,,Zu lernen, wie man lernt“, ist für Mutter Antje Henze aus Doberlug wichtiges Motiv, ihre begabten Kinder in die leistungsorientierten Klassen zu schicken.
Auch Ulrike Acksteiner hat ihren Sohn Clemens zum Auswahlverfahren angemeldet, weil er sich unterfordert fühle. Seine Mutter, selber Grundschullehrerin, sieht die LuBK mit einem lachenden und einem weinenden Auge. ,,Weil ich möglichst langes gemeinsames Lernen der Kinder eigentlich gut finde“, sagt sie.
Auch der Bewerber Niklas Birkfeld kommt von der GS Nord in Finsterwalde. ,,Ihm fliegt vieles einfach zu, er muss gefordert werden“, erklärt seineMutter Doreen Birkfeld.
Doch nur ein Teil der jungen Anwärter wird letztlich die LuBK besuchen können. Jetzt gilt es, auf die Auswertung zu warten. Bis Ende Mai werden den Eltern die Bescheide über die Aufnahme ihrer Kinder in die LuBK zugesandt.
Jürgen Weser





13.04.11 (Lausitzer Rundschau)

Lausitzer diskutieren sich an die Spitze

Mit ausgezeichneten Ergebnissen haben Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasiasten das Landesfinale im bundesweiten Wettbewerb ,,Jugend debattiert“ bestritten. Florian Haake und Jonas Pantzer erreichten den zweiten und dritten Platz. Für Haake geht es damit noch weiter: Er hat sich für das Bundesfinale am 2. und 3. Juni in Berlin qualifiziert.

Das Ergebnis der beiden Finsterwalder, die in den kommenden Wochen die Abiturprüfungen zu bewältigen haben, ist bemerkenswert. Insbesondere, weil sie zum ersten Mal an dem Wettbewerb teilnahmen.
„Jugend debattiert“ ist ein Turnier, bei dem junge Menschen in eine verbale Auseinandersetzung mit konkreten Regeln treten. Insgesamt beteiligen sich in diesem Jahr bundesweit über 100 000 Schülerinnen und Schüler von rund 730 Schulen daran.
Dem Landesfinale in Potsdam voran gegangen war der Kreisausscheid in Elsterwerda. Beim Landesfinale gehörten die Finsterwalder zum Regionalverbund Elsterwerda von „Jugend debattiert“, also einer Auswahl aus Elsterwerda, Bad Liebenwerda, Doberlug-Kirchhain und Finsterwalde.
Gut vorbereitet hatten sich mit Hilfe ihrer Rechercheteams neben den Lausitzern Florian Haake und Jonas Pantzer auch die Debattanten der Altersgruppe I, Margarethe Lubk aus Elsterwerda und Elisa Ludwig aus Bad Liebenwerda.
Die Wettkämpfer des Regionalverbundes fuhren mit einem Bus voller Unterstützer zur Qualifikationsrunde ins Potsdamer Humboldt-Gymnasium. Neben dem Rechercheteam um Manuela Dombrowe, Carolin Richter, Martin Appelt und Philipp-Rüdiger Stahr lauschten Schüler der 10. Klasse, die im nächsten Jahr in der Altersgruppe II antreten werden, den Debatten.
Jonas Pantzer und Florian Haake hatten sich in der Vorrunde unter anderem mit dem Thema auseinanderzusetzen, ob in Brandenburg Kohlendioxid-Endlager eingerichtet werden sollen.
Beide Sängerstädter glänzten durch ausgezeichnete Sachkenntnisse, sodass sie die anderen Kriterien – Gesprächsfähigkeit, Ausdrucksvermögen und Überzeugungskraft – sehr gut erfüllten.
Als Beste ihrer Vorrunde qualifizierten sich Haake und Pantzer für das Finale und zogen dazu mit ihrer Unterstützerschar in die Potsdamer Staatskanzlei ein. Hier lautete die Diskussionsfrage: Soll zu Großprojekten wie BBI und Stuttgart 21 ein Volksentscheid stattfinden? Beide Sängerstadt-Gymnasiasten wurden ins Pro-Team gelost und mussten für einen Volksentscheide argumentieren. Dies taten sie in beeindruckender Manier.
Am Ende war die Freude groß, als die beiden Gymnasiasten als Zweiter und Dritter des Landesfinales von Bildungsministerin Martina Münch geehrt wurden. Anerkennung gehört auch den Lehrern Ulli Biesold, Andrea Pukrop und Andrea Speri, die das Sängerstadt-Team in kurzer Zeit ausgezeichnet vorbereitet hatten.
Als Preis für den Vize-Sieger fährt Florian Haake vom 11. bis zum 15. Mai auf Burg Rothenfels bei Würzburg zu einem Rhetorikseminar. Am 2. Juni debattiert er außerdem in Berlin bei der Bundesfinal-Qualifikation mit allen Siegern und Zweitplatzierten der Landesfinals.
Vielleicht erreicht der Lausitzer im Bundesfinale am 3. Juni sogar einen Platz unter den vier besten Debattanten Deutschlands.
Jürgen Weser/Ulli Biesold





09.04.11 (Lausitzer Rundschau)

Lara Löser

Lara Löser aus Finsterwalde hat sich für den Landesausscheid im bundesweiten Vorlesewettbewerb des Deutschen Börsenvereins qualifiziert. Beim Landesausscheid Süd-Westbrandenburgs setzte sie sich mit souveräner Leseleistung und Ausstrahlung unter dreizehn Bewerbern durch.

Die Schülerin der Leistungs- und Begabtenklasse (LuBK) der Klassenstufe 6 vom Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasium überzeugte mit ihrer Leseprobe aus ,,Bartimäus - Das Amulett von Samarkandd" von Jonathan Stround und dem Vortragen eines unbekannten Textes. Lara Löser wird den Elbe-Elster-Kreis am 21. Mai beim Landesausscheid im Rolandsaal des Rathauses Brandenburg vertreten. Jürgen Weser





01.04.11 (Lausitzer Rundschau)

Gymnasiasten üben schweißen

Sie tauschen für 15 Unterrichtsstunden die Schulbank mit dem Schweißgerät, streifen sich den Blaumann und die dicken Schutzhandschuhe über und ziehen die Schweißermaske vors Gesicht: Zehn Schüler des Sängerstadt-Gymnasiums üben bei der Entwicklungsgesellschaft Energiepark Lausitz GmbH (EEpL) das Schweißen.

Ingo Reinhold, Lehrschweißer im „Kompetenzzentrum Trennen, Fügen, Oberflächenbeschichten“, vermittelt den Gymnasiasten, was sie zum Schweißen wissen und vor allem aus Sicht des Arbeitsschutzes beachten müssen. Doch bei nur 15 Unterrichtseinheiten – einem Schnupperkurs gleich – kann man sich nicht lange mit der Vorrede aufhalten.
Die Praxis steht beim zusätzlichen Angebot im Rahmen des Unterrichtsfachs Technik im Vordergrund. Die jungen Teilnehmer sollen in der modernsten schweißtechnischen Kursstätte Südbrandenburgs einen Einblick in die Metallarbeit bekommen. Das geht am besten übers Probieren.
Schweißen mit Talent
Und da staunt Ingo Reinhold nicht schlecht: „Hier wird die Theorie in kürzester Zeit umgesetzt und schon Qualität erreicht. Einige haben wirklich Talent“, sagt der Lehrschweißer. Für eine vollwertige Schweißnaht allerdings wären 40 Stunden Ausbildung notwendig, schränkt er ein.
„Das Angebot für die Schüler der Jahrgänge 10 bis 13 ist zusätzlich und freiwillig nach dem eigentlichen Unterricht“, betont Sabine Scholder, die Technik-Lehrerin, die sich nicht lumpen lässt und gleichfalls zum Schweißbrenner greift.
Für die Teilnehmer ist das Ganze dank der Förderung durch die Bundesagentur für Arbeit, den Landkreis Elbe-Elster, die „Stiftung zur Integration von Nachwuchs in Unternehmen Südbrandenburgs“ (Sinus-Stiftung) und das Bundesprojekt „Lernen vor Ort“ kostenfrei, wie Björn Bade von der EEpL aufzählt. Jeder kleine Baustein, der die Jugend bei der Berufswahl fördert, zählt. Benjamin Fischer aus Dübrichen möchte bei der Bundeswehr in Doberlug-Kirchhain den Beruf des Kfz-Mechatronikers erlernen.
„Das Schweißen hier ist für die Berufsausbildung eine gute Vorbereitung. Man kann nur dazulernen“, sagt der Schüler der 13. Klasse.
Hilfe für Autobastelei
Carsten Rehm aus dem gleichen Jahrgang hat ebenfalls das Interesse zur Teilnahme bewogen. „Was man hier lernt, kann man auch privat gebrauchen, um am Auto zu basteln“, sagt der Oppelhainer, der nach dem Abitur eine Lehre oder ein Studium für Kfz-Technik anstrebt. „Und dass man ein solches Angebot kostenlos nutzen kann, ist ja auch selten“, fügt er hinzu.
Die erste Tuchfühlung im Schweißen ist dieser Kurs für Fabian von Bienenstamm aus Staupitz. „Das war eine gute Einführung. Das braucht man später“, urteilt der Schüler der 13. Klasse, der mit einem Maschinenbaustudium in Dresden liebäugelt.
Die Premiere zwischen Sängerstadt-Gymnasium und EEpL GmbH ist gelungen. Alle zehn Teilnehmer haben dieser Tage ihr Zertifikat bekommen. Eine Fortsetzung im kommenden Schuljahr ist nicht ausgeschlossen, erklären die Kooperationspartner.
Von Heike Lehmann





01.04.11 (Lausitzer Rundschau)

Starke Vorleserinnen fahren zum Landesausscheid

Für den Landesausscheid Südwest Brandenburg im bundesweiten Vorlesewettbewerb für die 6. Klassen am 2.

April in Belzig haben sich Jasmin Giesche von der Grundschule Hohenbucko, Linda Quellmalz von der Friedrich-Starke-Grundschule Elsterwerda und Lara Löser vom Sängerstadt-Gymnasium Finsterwalde qualifiziert. Die drei Mädchen setzten sich bei drei Regionalwettbewerben im Landkreis Elbe-Elster als beste Vorleserinnen durch. Bei der Abschlussveranstaltung der 15. LiteraTour in Saathain stellten sie ihr Können mit kurzen Lesevorträgen unter Beweis. Jasmin, die einmal Kinderärztin werden möchte, las aus ,,Die fabelhaften Vier“ von Martina Dierks. Linda, die neben dem Lesen, Klavier spielen und Inline-Skaten als Hobbys hat, stellte ,,Peinlich, peinlich Alice“ von Phylia Reynolds Naylor vor, während es Lara, die vielleicht selbst einmal Schriftstellerin werden möchte und demnächst mit der Kreismusikschule nach Norwegen reist, die Welt der Drachen in ,,Feuer- stern“ von Chris D' Lacey angetan haben.
Beim Landeswettbewerb müssen sie neben einem Auszug aus dem selbst gewählten Buch ihre Lesefertigkeiten auch an einem unbekannten Text beweisen. Die Zuhörer in Saathain verabschiedeten die drei lesebegeisterten Mädchen mit motivierendem Applaus zum Landesausscheid nach Belzig.
Jürgen Weser





29.03.11 (Lausitzer Rundschau)

Junges Theater als Publikumsmagnet

Selbst Literatur und Theater gestalten kann bei der LiteraTour durch den Elbe-Elster-Kreis ein Erfolgsrezept sein. Jedenfalls lockte das ,,Junge Theater“ am Donnerstagabend die Zuschauer.

Schon das komödiantische Kammerspiel ,,Kunst“ der T(heater)-AG, mit dem Nadine Seyffert, Khan Le Dang und Paul Marwitz ihr schauspielerisches Talent bewiesen, füllte den Finsterwalder Museumshof zur ersten Aufführung des Abends. Danach gruselte sich das Publikum im oberen Veranstaltungssaal beim von Antje Bredien und Nadine Seyffert selbst geschriebenen und von der Kellercafé-Theater-AG gestalteten ,,mörderischen“ Hörspiel im Dunkeln, bevor beim Finale mit ,,König Ödipus“ im Museumshof die Plätze nicht ausreichten. Dreizehn junge Schauspieler des Kurses Darstellendes Spiel des Abiturjahrgangs am Sängerstadt-Gymnasium begeisterten das Publikum mit einer selbst bearbeiteten Inszenierung des ,,König Ödipus“ von Bodo Wartke als Komödie auf der Grundlage des antiken Stoffes von Sophokles. Leider musste die Museumsmannschaft Besucher abweisen, weil beim besten Willen nicht mehr als 120 Zuschauer im Museumshof Platz fanden. Grund genug das Stück noch einmal zur Aufführung zu bringen.







25.03.11 (Lausitzer Rundschau)

Gymnasiasten erlebten Literaturunterricht der besonderen Art

Der freie Rezitator, Schauspieler und Schriftsteller Gerd Berghofer aus Georgensmünd war im vergangenen Schuljahr am Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasium so gut angekommen, dass er zur Bereicherung des Literaturunterrichts in der Abiturstufe wieder eingeladen wurde. Gleich mit fünf Veranstaltungen zu „Leben und Werk Bertolt Brechts“ und zum „Literarischen Expressionismus“ machte er mit seiner Mischung aus Vortrag und Rezitations- sowie Schauspielkunst Literatur auf besondere Art erlebbar.

Mehr als 200 Schüler der Abiturstufenjahrgänge waren beeindruckt von der inhaltlichen Darstellung von Leben und Werk Brechts und der Epoche des Expressionismus sowie von Berghofers Vortragskunst. Er schilderte den jungen Leuten die Situation in Deutschland zur Zeit des Ersten Weltkrieges und Motive für die literarische Revolte der Expressionisten zu dieser Zeit und machte Bertolt Brecht als Mensch, politischen Dramatiker und Dichter von Liebeslyrik mit Beispielen aus Briefen, Selbstzeugnissen, Dramen und Gedichten sichtbar.
Für Schüler und Deutschlehrer der Schule um Veranstaltungsorganisator Ulli Biesold waren die Leseprogramme auch ergänzende Vorbereitung auf die Abiturprüfung.
Jürgen Weser





24.03.11 (Lausitzer Rundschau)

Salto und Flick-Flack beim Kreisfinale „Jugend trainiert“

Freude an der Bewegung haben die Teilnehmer beim Kreisfinale „Jugend trainiert für Olympia“ der 7. bis 13. Klassen in Finsterwalde ausgestrahlt.

Judith Fiedler vom Sängerstadt-Gymnasium turnte mit sehr guten Übungen an den Geräten die Tageshöchstnote von 28,20 Punkten bei den Mädchen. Mit Salto und Flick-Flack überzeugte Toni Blümel vom Sängerstadt-Gymnasium. Am Hochreck erturnte er sich die Idealnote von zehn Punkten.
Ergebnisse: Mannschaftswertung Mädchen:
7. bis 9. Klasse: 1. Sängerstadt-Gymnasium Finsterwalde, 2. Evangelisches Gymnasium Doberlug-Kirchhain, 3. Oberschule Finsterwalde;
10. bis 13. Klasse: 1. Evangelisches Gymnasium Doberlug-Kirchhain
Einzelwettstreit: Mädchen 7. bis 13. Klasse: 1. Judith Fiedler, 2. Michelle Pötter, 3. Kristin Richter; Jungen 7. bis 9. Klasse: 1. Tobias Ertle; Mädchen 10. bis 13. Klasse: 1. Thi Mai Anh Ngyen,
2. Miriam Müller; Jungen
10. bis 13. Klasse: 1. Toni Blümel.
Wolfgang Blümel





23.03.11 (Lausitzer Rundschau)

Mord auf der Bühne im Kreismuseum

Nadine Seyffert, Otto Richter und Khan Le Dang vom Sängerstadt-Gymnasium fiebern dem Donnerstag entgegen. Sie gehören zu 31 Akteuren, die einen Theaterabend im Kreismuseum bestreiten. Die Finsterwalder Schüler wollen mit ihren drei Ensembles drei Stücke aufführen. Das Podium dafür bildet die LiteraTour des Landkreises Elbe-Elster.

Nadine Seyffert ist schon ein „alter Hase“ beim Schülertheater. Seit Jahren sammelt sie bei den Schülertheatertagen in Senftenberg oder den Schüler-Kunst-Tagen in Cottbus ihre Erfahrungen. Die 19-Jährige sagt, dass eine theaterbegeisterte Lehrerin an der Grundschule den Spaß am Spiel in ihr geweckt habe. Von der Theater AG an der Grundschule wuchs Nadine in die Theater AG des Sängerstadt-Gymnasiums hinein. Daraus entwickelte sich wiederum die T(heater)AG, eine private Laienspielgruppe, die am Donnerstag im Museum mit „Kunst“ von Yasmina Reza den Auftakt geben wird.
Die Komödie der französischen Autorin thematisiert Freundschaft, die auf eine harte Probe gestellt wird. „Damit waren wir in diesem Jahr in Senftenberg und haben dort viele Tipps bekommen, die wir jetzt versucht haben umzusetzen“, erklären Nadine Seyffert und Khan Le Dang, die beide in diesem Stück auf der Bühne stehen. „Jetzt haben wir Nebenhandlungen ausgeblendet und das Original auf eine Stunde verkürzt.“ Am kommenden Samstag werden die Finsterwalder mit „Kunst“ auch in Cottbus bei den 15. Schüler-Kunst-Tagen dabei sein.
Wenn der Beifall für „Kunst“ im Museum verklungen ist, dürfen sich die Besucher ganz auf ihr Gehör konzentrieren. Das zweite Stück ist ein Hörspiel, das die Gymnasiastinnen Antje Bredien und Nadine Seyffert selbst geschrieben haben. Es trägt den neugierig machenden Titel „Mörderisch wie die Moral oder vom Töten für's Herz“. Entsprechend spannend und „zum Teil gruselig“, wie Nadine meint, wird die Handlung. Die Jugendlichen von der Keller-Café-Theater AG lesen live in einem abgedunkelten Raum. Unterstützt werden sie von einem Geräuschemacher. „Ein paar Gleichgesinnte haben im Kellercafé das Improvisationsspiel betrieben. Für ein Theaterstück fehlte uns die Zeit, aber wir hatten alle gemeinsames Interesse am Hörspiel“, erinnert sich Khan Le Dang.
Den Schlusspunkt setzen am Donnerstag 18 Schüler vom Leistungskurs des Abiturjahrgangs für Darstellendes Spiel des Sängerstadt-Gymnasiums unter Leitung von Jürgen Weser. „König Ödipus“ nach Sophokles von Bodo Wartke haben sie einstudiert. „Wir hatten mehrere Stücke zur Auswahl, die Mehrheit war dann für Ödipus, eine eigentlich tragische Geschichte, die aber mit viel Humor erzählt wird“, erklärt Otto Richter, der gemeinsam mit Charlott Richter die Regie führte. Es gab eine Requisiten- und Kreativgruppe, Schauspieler und Techniker. Dabei haben die Schüler der 13. Klassen speziell auf die Schülertheatertage in Senftenberg hingearbeitet. „In Finsterwalde haben wir unsere zweite öffentliche und gleichzeitig letzte Aufführung, weil wir uns dann aufs Abitur konzentrieren“, wirbt Otto Richter um Zuschauer. Die aber sollten kein perfektes Theater erwarten, baut er vor.
Für Nadine Seyffert wird der Abend ein echter Bühnen-Marathon, weil sie dreimal in Aktion ist. Die 19-Jährige, die ein Schauspielstudium anstrebt, sieht es eher gelassen.
Von Heike Lehmann





14.03.11 (Lausitzer Rundschau)

Starke Argumente – sachliche Debatte

Der Regionalverbund Elsterwerda führte am Ende der vergangenen Woche seinen Wettstreit „Jugend debattiert“ aus, der von gemeinnützigen Stiftungen ins Leben gerufen wurde und dessen Schirmherr der Bundespräsident ist. Jugendliche üben sich dabei in der sachlichen Auseinandersetzung mit aktuellen Streitfragen und werden motiviert zu demokratischem Handeln.

Die Teilnehmer in den Altersstufen 1 (Klassen 8 bis 10 der Oberschule, 8 und 9 des Gymnasiums) sowie der Altersstufe 2 (Klassen 10 bis 13 aus den Gymnasien) kamen aus der Robert-Reiss-Oberschule Bad Liebenwerda, dem Elsterschloss-Gymnasium Elsterwerda und - in diesem Jahr erstmalig - dem Evangelischen Gymnasium Doberlug-Kirchhain sowie dem Sängerstadt-Gymnasium Finsterwalde. Petra Wendt, Trainerin »Jugend debattiert« an der Reiss-Oberschule, hat in einer Pressemitteilung Verlauf und Ergebnisse zusammengefasst. Debattiert wurden demnach in den Vorrunden, die in der Robert-Reiss-Oberschul stattfanden, die folgenden Themen: Altersgruppe 1: Sollen regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse in der Schule ab Klasse 8 verpflichtend sein? Soll die private Haltung gefährlicher Wildtiere bundesweit verboten werden? Altersgruppe 2: Sollen Schutzimpfungen für Kinder gesetzlich vorgeschrieben werden? Soll Google Street View auch unsere Stadt (bzw. Gemeinde) erfassen? Nach einer Mittagspause trafen im Bürgerhaus Bad Liebenwerda die vier besten Debattanten aus den Vorrunden der jeweiligen Altersgruppen aufeinander. Sie debattierten die Fragen »Soll an Schulen in Deutschland außerhalb des Sprachenunterrichts nur Deutsch gesprochen werden?« (Altersgruppe 1) und »Sollen Schusswaffen in Privathaushalten verboten werden?« (Altersgruppe 2). Alle Teilnehmer bewiesen, dass sie sich intensiv mit den Fragen beschäftigt hatten, und führten faire und konstruktive Debatten. Aber der Wettbewerb will es so: Nur zwei Schüler aus jeder Altersgruppe können am Landeswettbewerb teilnehmen. Die Gewinner: Die begehrten Fahrkarten nach Potsdam erkämpften sich in der Altersgruppe 1 Margarrethe Lubk (Elsterschloss-Gymnasium) und Elisa Ludwig (Robert-Reiss-Oberschule), in der Altersgruppe 2 Florian Haake und Jonas Pantzer vom Sängerstadt-Gymnasium Finsterwalde. Alle Teilnehmer - Debattanten, Juroren, Zeitnehmer, Organisationshelfer und Gäste - schätzten die Organisation und Durchführung dieses Regionalwettbewerbs als rundum gelungen ein. Das war nur möglich, weil die Robert - Reiss-Oberschule als Ausrichter des Wettstreits durch zahlreiche Sponsoren großzügig unterstützt wurde. Ihnen gilt auf diesem Wege besonderer Dank.





02.03.11 (Lausitzer Rundschau)

Schüler spüren Straßennamen nach

Vor wenigen Tagen brach Jubel aus in der 5. Klasse am Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasium. Ein Brief von der Bundeszentrale für politische Bildung war mit der Mitteilung ins Haus geflattert, dass die Leistungs- und Begabungsklasse (LuBK) für ihre Einsendung zum Bundeswettbewerb Poltische Bildung für die Klassenstufen 5 bis 11 einen Preis von 250 Euro gewonnen hat.

Zum Thema »Straßennamen nachgespürt« hatte die Klasse nach den Wettbewerbskriterien vier selbst erarbeitete Wandzeitungen eingereicht, die von der Jury unter mehr als 3000 Einsendungen aus Deutschland und Österreich als eine preiswürdige Schülerarbeit ausgewählt wurde. »Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet«, versicherte der Schüler Toni Lehnert. Schließlich haben sie zum ersten Mal an einem solchen Wettbewerb teilgenommen. Motiviert hatte sie dazu ihre Fachlehrerin für Politische Bildung, Andrea Pukrop. »Sie hat uns auch viele Tipps gegeben, wie wir recherchieren sollen.« Gut fanden Franzi Lehmann, Tanja Richter und die anderen, dass sie durch den Wettbewerb etwas über ihre Heimatorte erfahren haben. Nach vielen Vorschlägen hatte sich die Klasse entschieden, über die Ewald-Wolf-Straße in Doberlug-Kirchhain, die Johannes-Knoche-Straße, die Max-Taut-Straße und die Paul-Beylich-Straße in Finsterwalde zu forschen.
Wer waren diese Männer, nach denen die Straßen benannt wurden? Ganz einfach: Internet anwerfen und nachschauen, dachten die meisten der Mädchen und Jungen. »Wir haben gestaunt, dass wir nicht immer etwas im Internet gefunden haben wie zum Beispiel zu Ewald Wolf.« Also mussten die Schüler andere Recherchewege suchen. Tanja Richter und Toni Lehnert spürten Martin Wolf als Enkel von Gerbermeister Ewald Wolf auf und erfuhren im Gespräch, dass er ein hervorragender Turner war, in Doberlug den TSV gegründet und viele Verdienste um den Sport in seiner Stadt erworben hat. Im Finsterwalder Kreismuseum und im Stadtarchiv recherchierten Helen Haas und Max-Michael Gonsczak, dass Johannes Knoche Herausgeber von Heimatzeitungen und SPD Stadtverordneter sowie im Konzentrationslager inhaftiert war.
Während Pascal Städter, Johannes Ertle und Anne-Charlotte Henze unter vielen Infos über Max Taut, der als Architekt auch ihr Schulgebäude entworfen hat, auswählen mussten, bekam Lilian Kutscher im Rathaus Tipps, dass sie zum Beispiel beim Flugsportverein in Finsterwalde etwas über den Finsterwalder Paul Beylich, der Flugzeugmonteur des Flugpioniers Otto Lilienthal war, erfahren würde. Johanna Wegert steuerte Berichte von Verwandten bei, die auf dem Flugplatz arbeiten.
Gar nicht einfach erwies sich, in den Gruppen die Recherche-Ergebnisse zu informativen und sehenswerten Plakaten zu gestalten, machten die Schüler die Erfahrung. »Sie waren alle mit Feuereifer dabei«, lobte ihre Lehrerin. Den Mädchen und Jungen hat viel Spaß gemacht, auf diese Weise im Unterricht etwas über ihre Heimat und lokale Politik selbst erforschen zu können. „Beim nächsten Wettbewerb machen wir bestimmt wieder mit«, denken sie und »vielleicht gewinnen wir dann einen Hauptpreis«. Die Prämie von 250 Euro ist in der Klassenkasse gut aufgehoben und soll für eine Fahrt oder ein Projekt verwendet werden.
Von Jürgen Weser





21.02.11 (Lausitzer Rundschau)

Musizieren geht über studieren

Ausgerechnet ein Musikkurs des Jahrganges 13 des Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasiums hatte sich den Slogan ,,Musizieren geht über studieren“ ausgedacht. Die zwei gut besuchten öffentlichen Konzerte zeigten, beides gehört doch zusammen.

Von Susanne Adam, Jonas Pantzer und Maximilian Starke moderiert, führten die Schüler temperamentvoll und gekonnt im selbst gestalteten Programm vom Rock'n' Roll-Medley der 50er Jahre über die Beatles und Stones sowie love and peace und Disco-Welle bis in die Gegenwart. Mit Chor, Solosängern, Band und Instrumentalisten sowie Tanz zeigten Mädchen und Jungen der 6. bis 13. Klassen, dass sie mit der Musik ihrer Großeltern und Eltern bestens vertraut sind.
Von Jürgen Weser





14.02.11 (Lausitzer Rundschau)

Zukünftige Forscher zeigen ihre Talente in Finsterwalde

40 Schülerangebote und Vorlesungen von Wissenschaftlern der HS Lausitz und der TU Freiberg sowie durch weitere Referenten gab es am Donnerstag beim 4.

Tag der Wissenschaften am Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasiums zu erleben. Im Mittelpunkt stand die studiengerechte Wissensvermittlung für die etwa vierhundert Schüler der Sekundarstufe II
Je drei Veranstaltungen aus dem Angebot des Fächerkanons der gymnasialen Oberstufe und dem Freizeitbereich ihrer Mitschüler nutzten die künftigen Abiturienten nach eigener Wahl an diesem Schultag. Die Schülerreferenten hatten sich akribisch auf ihre ein- oder zweistündige Fachvorlesungen vorbereitet.
Es ist fast unmöglich, von den vielen Angeboten die Highlights auszuwählen. Mit großer Begeisterung und Fachkenntnis hatten Steffen Manigk, Jonas Pantzer, Hendrik Rumsch und Khan Le Dang den Geheimnissen des Navi nachgespürt, den Bogen über die Raumfahrttechnik und das amerikanische Verteidigungsministerium bis zur offenen Nutzung des GPS-System in unseren Autos gespannt und in einer launigen filmischen Erkundung die Zuhörer an einem Selbstversuch mit dem Navi durch Finsterwalde teilhaben lassen. Während Paul Biesold mit einer zweistündigen und phantastisch multimedial aufbereiteten, zweistündigen Vorlesung einen Querschnitt deutscher Geschichte von Luther bis Hitler darbot, konnte Marcus Jürisch als ,,selbst ernannter Poet« mit erstaunlichen Ergebnisse seines eigenen literarischen Schaffens seit zwei Jahren begeistern. Spaß gab es im Chemieraum, wo Felix Schuler, Hardy Liessel, Fabian Pinder und Tom Waldau mit Showexperimenten verblüffende Ergebnisse erzielten. Ins Brauhaus Radigk lockte ,,Cerveza - die blonde Verführung«, mit der Maximilian Starke und Max Lehmann Geschichte und Verfahrenstechniken des Bierbrauens wissenschaftlich und mit praktischer Verkostung aufbereitet hatten.
Beeindruckt zeigte sich Schulleiter Eberhard Heise von den Auseinandersetzungen der Schüler mit anspruchsvollen Wissenschaftsbereichen. So lobte er ausdrücklich den 12. Klassenschüler Maximilian Porschel für seinen fundierten Vortrag zur Frage der Sicherheit und Zukunft von Kernkraftwerken, dem er interessiert gefolgt war.
Die Hochschul-Lehrer bereicherten den Tag der Wissenschaften mit Beiträgen von Paläontologie und Geologie New Mexikos bis zur Finanzmarktkrise. Großen Zuspruch fand der durch Veröffentlichungen bekannte Publizist Dr. Aschot Manutscharjan, der über die Konrad Adenauer Stiftung gewonnen werden konnte, mit seinem Vortrag zur Frage, ob Russland eine Demokratie oder ein autoritäres System sei.
Von Jürgen Weser





12.02.11 (Lausitzer Rundschau)

„Denkmal für Pfarrer Hanschkatz“

Vor Jahren sind die Tafeln mit den Namen von Finsterwaldern, die mutig den Nazis die Stirn boten und dafür mit ihrem Leben bezahlen mussten, auf dem VVN-Ehrenmal am Springbrunnen abgebaut worden. „Das war nicht richtig“, sagt eine 15-Jährige, die nach dem Schicksal von Pfarrer Walter Hanschkatz forscht.

Theresia Maye, Schülerin am Sängerstadt-Gymnasium, hat auf mehr als 400 Seiten zusammengetragen, wie der Finsterwalder sich mutig gegen Hitler stellte. Für die Verweigerung des Hitlergrußes und Äußerungen wie »Es gibt nur einen Führer und das ist Jesus Christus« wurde Hanschkatz zunächst zum Tode und später zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Dies und viele andere Fakten hat die junge Sornoerin in Unterlagen gefunden, die sie in den Archiven entdeckte.
Nach einem Aufruf in der RUNDSCHAU, Zeitzeugen möchten ihre Recherchen unterstützen, gab es viele Reaktionen, wofür sie sich bei allen bedankt. So meldete sich auch die Familie Kösling, die Pfarrer Hanschkatz bei einem Gottesdienst in der Bürgerheide in guter Erinnerung hat. Auch Brunhilde Hanschkatz, die Schwiegertochter, rief aus Bad Bodenteich an, mit der sie sich Ostern sogar in Finsterwalde treffen wird. Sie schickte Fotos von Walter Hanschkatz und seiner Frau Margarete - und einen Brief. Darin schildert der Pfarrer, wie er 1945 zunächst von den Russen aus dem Zuchthaus befreit worden ist, kurz danach aber vom Sicherheitsdienst wieder aufgegriffen, tagelang in einen Bunker und später in eine Zelle gesteckt wurde und hier in Todesangst lebte.
Über eine Eintragung auf der Internetseite der RUNDSCHAU zu ihrem veröffentlichten Beitrag erfuhr Theresia von der abgenommenen Tafel am VVN-Denkmal mit den Namen von Antifaschisten, unter ihnen war auch der von Walter Hanschkatz. »Der Leiter des Wirtschaftshofes rief bei mir an und teilte mit, dass diese Tafeln noch vorhanden und bei der Stadt eingelagert sind«, sagt Theresia. Auf diesen Tafeln ist neben Hanschkatz auch an Paul Liehr, Max Schmidt, Max Gedalje, Willi Kamenz und Kurt Felgentrebe erinnert worden - alles vor allem Sozialdemokraten, aber auch Kommunisten und Gewerkschafter, die während der Naziherrschaft zu Tode kamen oder an den Haftfolgen starben.

»Das Schicksal von Walter Hanschkatz geht mir besonders zu Herzen«, sagt Theresia Maye. »Sein Name, aber auch die Namen der anderen Antifaschisten dürfen nicht in Vergessenheit geraten, sie sind Teil unserer Geschichte. Diese Tafeln sollten wieder angebracht werden«, geht ihr Wunsch an die Adresse der Stadt. Dieses Anliegen wird Theresia auch in ihre Forschungsarbeit schreiben, mit der sie am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teilnimmt.

Zum Thema: »Das VVN-Ehrenmal ist nach der Wende auf Beschluss der Stadtverordnetenversammlung in ein Denkmal für die Opfer von Diktatur und Gewaltherrschaft umgestaltet worden«, erklärt Bürgermeister Jörg Gampe (CDU) in dieser Woche auf RUNDSCHAU-Nachfrage. »Theresia sollte sich mit ihrem Anliegen an einen Stadtverordneten ihres Vertrauens wenden, dann wird darüber in der Vertretung gesprochen und ein Mehrheitsbeschluss gefasst«, rät er der 15-Jährigen. Auch sie sei von vielen Bürgern angesprochen worden, die beiden Namenstafeln wieder am Denkmal oder an einer anderen würdigen Stelle anzubringen, teilt die Landtagsabgeordnete Carolin Steinmetzer-Mann (Linke) mit. Sie habe sich mit diesem Anliegen an den Bürgermeister gewandt.
Von Dieter Babbe





28.01.11 (Lausitzer Rundschau)

Finsterwalde mit drei Produktionen beim Schülertheatertreffen

Seit achtzehn Jahren lockt die Neue Bühne Senftenberg mit den Schülertheatertagen Ende Januar junge Theatermacher an. Immer dabei: das Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasium. So auch diesmal mit dem Stück ,,König Ödipus“ von Bodo Wartke nach Sophokles am Sonnabend 20 Uhr.

Finsterwalde ist an diesem Wochenende noch mit zwei weiteren Produktionen vertreten. Die T(heater)-AG Finsterwalde zeigt die Komödie ,,Kunst« von Yasmina Reza (Montag 9 Uhr) und die Keller-Café-Theater AG führt ein selbst geschriebenes Hörspiel (Montag 11.30 Uhr) von Nadine Seyffert und Antje Bredien auf. Seit zwei Monaten arbeitet der Kurs »Darstellendes Spiel« des Abiturjahrgangs am Sängerstadt-Gymnasium intensiv an der Inszenierung von ,,König Ödipus«. Die antike Geschichte als Tragikkomödie von Bodo Wartke holt die Geschehnisse in die Gegenwart und erzählt zeitlos im Spagat zwischen blutiger Tragödie und witziger Leichtigkeit von Ödipus, der ohne sein Wissen seinen Vater tötet und die Mutter heiratet und mit ihr Kinder zeugt. Justus Berger brachte die Idee für das Stück in den Kurs. Er war begeistert vom Spiel des Kabarettisten und Komiker Bodo Wartke, der die Geschichte als Einpersonenstück zelebriert. Zusammen mit 13 jungen Darstellern hat er für das Stück Spielideen entwickelt, Kostüme entworfen und die technische Umsetzung durchdacht. Ein Projekttag mit Theaterpädagogin Karla Dyck und ein Probensamstag haben den zum Teil bühnenunerfahrenen Schülern geholfen, sich gut auf die Premiere am Samstagabend auf der großen Bühne in Senftenberg vorzubereiten. So lockt Jessica Gimpel als allwissende Sprecherin ins Geschehen, Anastasia Demtschenko gibt die furchterregende Sphinx, die von Jonny Lieske als junger Ödipus überwunden wird, Khanh Le Dang den schlitzohrigen Kreon, Markus Jürisch den allwissenden blinden Seher und Susanne Adam einen unbekümmerten Hirten. Lange hat Justus Berger, der als König Ödipus Hochverrat wittert, geprobt, wie er sich blendet, und Stefanie Bredien als Königin Iokaste, wie man sich bühnenwirksam umbringt. Ebenso sorgfältig vorbereitet haben sich die T(heater)-AG mit Paul Marwitz, Nadine Seyffert und Khan Le Dang mit der Inszenierung ,,Kunst« und erstmalig die Theater-AG Kellercafé der evangelischen Jugendarbeit mit einem Hörspiel vom ,,Töten fürs Herz«. Alle drei Theatergruppen freuen sich auf viele Zuschauer und auf drei tolle Tage an der Neuen Bühne Senftenberg mit interessanten Workshops.
Von Jürgen Weser





22.01.11 (Lausitzer Rundschau)

Abschied von Gastschülern am Sängerstadt-Gymnasium

Klar freuen sich Noelia und Daniela auf zu Hause. Aber so richtig groß ist das Heimweh für die beiden 16-jährigen Mädchen aus Santa Cruz in Bolivien nicht. Sie würden gern noch ein paar Wochen bleiben. Doch sie sitzen bereits auf gepackten Koffern. Heute geht ihr Flug zurück in die Heimat. Noch im Januar beginnt für sie das 11. Schuljahr, damit sie Ende 2012 das Abitur ablegen können.

Noelia Mejina-Wille und Daniela Zavalla gehören zu 66 Mädchen und Jungen der Deutschen Schule in Santa Cruz, die Gastschüler in Deutschland waren. Vier Monate haben die 16-Jährigen bei ihren Gasteltern gelebt, Unterricht in den zehnten Klassen gehabt, ihre deutschen Sprachkenntnisse perfektioniert, Freunde kennen gelernt, viele Erlebnisse im Gastland gehabt und aus ihrem Heimatland berichtet.

Ins Rollen gebracht
Sylvia Biesold hat als Fachlehrerin am Sängerstadt-Gymnasium die Partnerschaft vor etlichen Jahren über ihren privaten Kontakt zu Beate Schulze, die am Privatgymnasium in der größten Stadt Boliviens Lehrerin ist, ins Rollen gebracht. Seitdem gibt es einen regelmäßigen Schüleraustausch in beide Richtungen.
Mit der Eingewöhnung hatten sie keine Probleme, versichern Noelia und Paula, obwohl sie aus der Millionenstadt Santa Cruz in die kleinstädtische Atmosphäre gekommen sind. ,,Unsere Gastfamilien haben es uns sehr leicht gemacht und wir haben uns hier richtig wohl gefühlt«, schwärmen beide Mädchen. So fühlte sich Noelia bei Familie Fritsche in Massen und Daniela bei Familie Dymke in Finsterwalde vom ersten Tag an heimisch. ,,Wir hatten das Glück, schon von Bolivien aus zu unseren Gastfamilien Kontakt aufnehmen zu können und sie so schon etwas kennenzulernen. Außerdem waren wir die einzigen von uns 66 bolivianischen Schülern, die gemeinsam an die gleiche Schule kamen«, erzählt Daniela.

Wie richtige Schwestern
Vor allem zu den beiden Gastschwestern Linda Fritsche und Paula Dymke ist eine dicke Freundschaft entstanden. ,,Linda ist für mich wie eine richtige Schwester geworden und sie wird mir fehlen«, ist Noelia ein bisschen traurig. Aber die Traurigkeit wird bald vorüber sein, denn im Juni kommt Linda als Gastschülerin nach Santa Cruz an ihre Schule.
,,Auch die netten Mitschüler und Lehrer haben uns geholfen, gut zurecht zu kommen«, versichern beide Mädchen. Überhaupt finden sie die deutschen Jugendlichen sehr nett, auch die Jungs, lachen sie. ,,Hier arbeiten die meisten Jugendlichen in der Schule schon ernsthafter, bei uns zu Hause sind die Gleichaltrigen irgendwie noch kindlicher«, urteilen beide.

Deutsche Pünktlichkeit
Am Anfang habe sie wegen der Sprache etwas Angst gehabt und sei auch im Unterricht sehr ruhig gewesen, verrät Daniela. Jetzt sprechen beide gut Deutsch, beweisen sie in der Gesprächsrunde. ,,Hey Alter - Wir beherrschen inzwischen auch die Jugendsprache«, lacht Noelia. Gefallen hat beiden auch, dass hier die Beurteilung durch die Jugendlichen nach äußeren Dingen wie Kleidung nicht so wichtig sei wie bei ihnen zu Hause.
Bei ihren Reisen mit den Gasteltern haben sie viel von Deutschland kennen gelernt und auch, dass ,,hier zumeist alles pünktlich ist. Wenn wir in Bolivien besonders pünktlich sein sollen, gibt es den Hinweis ,nach deutscher Uhr'.« Vermissen werden sie die Leckereien vom Bäcker, die Schokolade und Döner. Und vor allem den Schnee sowie ihre Gasteltern und Gastschwestern, wie sie immer wieder betonen. Dafür freuen sich Noelia und Daniela zu Hause auf eine leckere Saltena, was süßsaure Teigtaschen mit Fleisch und kleinen Kartoffeln ist, und auf das typische Gebäck Canapé.
Von Jürgen Weser





12.01.11 (Lausitzer Rundschau)

Lego-AG und bilingualer Geschichtsunterricht

Die Schülerlotsen hatten am Sonnabend jede Menge Arbeit, um die vielen Besucher beim Tag der offenen Tür durch das Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasium zu führen. Besonders begeistert waren sie von der Lego-AG und den bilingualen Geschichtsunterricht.

Besonders im Taut-Gebäude riss der Besucherstrom nicht ab, denn hier werden die neuen Siebtklässler ab September die Schule besuchen. So herrschte buntes Treiben bei den vielen Angeboten aus dem Unterricht und dem Ganztagsbereich. Etwas Besonderes hatten sich dabei die Mädchen der 5. und 6. Klasse in der Theater AG von Andrea Rosnau einfallen lassen. Sie zeigten, wie sie sich die Vorbereitung auf den ,,Tag der offenen Tür« vorgestellt haben. Dabei spielte Lara Löser die energische Klassenleiterin Frau Schäflein, die mit ihrer vorlauten Klasse um Hanna Hertel, Lilian Kutscher und Sharleen Höhne große Mühe hat.
Aber auch die Lego-AG brachte mit ihren computergesteuerten Mobilen die Besucher aus allen Teilen des Elbe-Elster-Kreises sowie der Großräschener Region zum Staunen. Und auch der Kunst- und Musikbereich, der bilinguale Geschichts- sowie der experimentelle Matheunterricht sorgten mit Mitmachaktionen für großes Interesse.
Die Eltern suchten zudem Gespräche mit Fachlehrern, der Schulleitung, den Elternvertretern und jetzigen Schülern. So erzählte Lara Naupold, wie begeistert sie vom Russisch-Unterricht ist. Bei der Info-Veranstaltung von Schulleiter Eberhard Heise zu den Bewerbungskriterien und der Zukunft der Schule als Campus mit dem neuen Gebäude ab kommendem Schuljahr, reichten die Plätze nicht aus. Viele Fragen hatte auch Heidrung Krüger als Verantwortliche für den Ganztagsbereich zu beantworten.
Am Rande des Tages der offenen Tür konnten etliche Projekte und Vorhaben angeschoben werden. So wird Francis Nyabyure für den Deutschen Entwicklungsdienst Afrika bei Veranstaltungen im Frühjahr am Sängerstadt-Gymnasium seinen Kontinent vorstellen und Probleme der Entwicklungshilfe aufzeigen. Schon jetzt hat man an der Schule den einhundertsten Jahrestag für das traditionsreiche Taut-Schulgebäude mit seiner wechselvollen Geschichte im Blick. Im Ergebnis des Tages der offenen Tür richtet Schulleiter Heise zunächst einmal einen sehr positiven Blick auf die Anmeldungszahlen für das kommende 7. Schuljahr.
Von Jürgen Weser





07.01.11 (Lausitzer Rundschau)

15-Jährige forscht über Finsterwalder Nazi-Opfer

Der Finsterwalder Pfarrer Walter Hanschkatz sitzt vor 65 Jahren im Zuchthaus Brandenburg-Görden und wartet auf seinen Tod, zu dem er von NS-Richtern verurteilt wurde. Die 15-jährige Theresia Maye aus Sorno will die Geschichte um den mutigen Pfarrer genau wissen.

Die Schülerin am Sängerstadt-Gymnasium, wo sie die 9. Klasse besucht, beschäftigt sich seit September vorigen Jahres mit dem Leben des Pfarrers, der zuerst in Welzow und seit 1934 in Finsterwalde tätig war. Das leidvolle Schicksal des Mannes, der durch seine antifaschistische Gesinnung in das Visier der Gestapo geriet, interessiert die Schülerin brennend. So fuhr sie mit ihrer Mutti zum Bundes- und zum Landesarchiv nach Berlin, suchte und fand dort die Quellen vom Prozess gegen Hanschkatz, wo er am 8. November 1944 wegen »Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und Missbrauch des Konfirmandenunterrichts« zum Tode verurteilt wurde. »18 Zeugen hatten alle vor Gericht gegen Walter Hanschkatz ausgesagt«, hat Theresia herausgefunden. Dabei habe es sich vorwiegend um Konfirmanden gehandelt, die davon sprachen, dass der Pfarrer den Mädchen verboten habe, mit BDM-Kleidung zum Unterricht zu erscheinen, und auch, dass er den Hitlergruß nicht erwiderte. »Den Gnadengesuchen von zwölf meist Finsterwaldern, unter ihnen auch der Tuchfabrikant Max Koswig, war es zu verdanken, dass das Urteil für Herrn Hanschkatz dann in eine zwölfjährige Zuchthausstrafe umgewandelt wurde«, las Theresia in den Unterlagen. Im April 1945 zunächst von den Sowjets befreit, fiel Hanschkatz in Berlin noch einmal in die Hände des Sicherheitsdienstes, der ihn tagelang schwer misshandelte. Am 8. Mai wurde Pfarrer Hanschkatz zwar wieder in sein Finsterwalder Pfarramt eingesetzt, doch der »gesundheitlich gebrochene Mann« konnte sein Amt nicht mehr ausüben. Er starb am 14. September 1948, so Theresia.
Mehr als 400 Seiten hat die Gymnasiastin über das Leben von Walter Hanschkatz zusammengetragen. Auf maximal 50 Seiten will sie einen Beitrag bringen - unterstützt auch von ihrer Lehrerin Birgit Neidnicht, mit dem sich die 15-Jährige bis Ende Februar am traditionellen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten beteiligen will. »Ärgernis, Aufsehen, Empörung: Skandale in der Geschichte - so lautet das Motto des Wettbewerbes«, erklärt Theresia, die mit dem Schicksal von Walter Hanschkatz einen historisch spannenden Stoff zusammenträgt, der so tiefgründig recherchiert bisher noch nirgendwo publiziert worden ist.
Theresia Maye will sogar noch einen Schritt weiter gehen. »Es müsste Zeitzeugen geben, die Pfarrer Hanschkatz noch persönlich gekannt haben«, hofft das Mädchen. Sie möchte diese Zeitzeugen gerne zu einem Gespräch einladen. »Wenn sie sich auch nicht an Details erinnern, so sind aber vielleicht doch eigene Eindrücke von den Begegnungen haften geblieben.« Wer Theresia bei ihrem Projekt helfen möchte, kann sich gern mit ihr in Verbindung setzen: telefonisch unter 0171 1620459. Oder per Mail: the.maye@yahoo.de
Von Dieter Babbe





25.11.10 (Lausitzer Rundschau)

„Einblicke in die Begabtenklasse;

Viel Trubel herrschte kürzlich beim Unterricht der 5. Klasse am Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasium. Die Leistungs- und Begabtenklasse (LuBK) hatte sich Besuch eingeladen.

Mädchen und Jungen aus den vierten Klassen der Grundschulen und deren Eltern waren gekommen, um zu testen, ob dieser Schulweg der geeignete ist. Auch für das kommende Schuljahr hat das Sängerstadt-Gymnasium als einzige Schule im Landkreis Elbe-Elster eine LuBK vom Bildungsministerium genehmigt bekommen. Die Schülerinnen und Schüler dieser Klasse besuchen bereits ab Klassenstufe 5 das Gymnasium. Sie soll besonders leistungsstarken und begabten Mädchen und Jungen gute Möglichkeiten zur Entwicklung bieten. Gemeinsam mit den jetzigen Fünftklässlern saßen 28 Grundschüler aus allen Finsterwalder Grundschulen, aus Doberlug-Kirchhain, Trebbus, Großräschen, Luckau, Lübbenau und sogar aus Cottbus und zahlreiche Eltern zusammen und nahmen am Englisch-, Deutsch-, Mathe- und LER-Unterricht teil. Robert Henze aus der Berggrundschule fühlte sich wie die anderen Neulinge beim gemeinsamen Unterricht wohl, wurde er doch von Schwester Anne Charlotte und Tanja Richter umsorgt, denen es in der jetzigen 5. Klasse gut gefällt. Klara Weber von der Grundschule Nehesdorf möchte ebenso gern in die LuBK wie Charlotte Pomplun von der Rosa-Luxemburg-Grundschule Luckau. ,,Die LuBK am Sängerstadt-Finsterwalde hat einen guten Ruf in Luckau, macht gute Öffentlichkeitsarbeit und ist für uns besser erreichbar als die in Lübbenau“, begründeten Charlottes und weitere Luckauer Eltern ihr Interesse. Weitere Interessenten als die Gäste beim Schnuppertag gibt es, weiß Petra Schober als verantwortliche Fachlehrerin für die Leistungs- und Begabtenklassen. Sie haben sich schon informiert oder wissen über Geschwisterkinder Bescheid, die schon eine LuBK besuchen. Bei Schulführungen und Info-Veranstaltungen konnten sich kürzlich Schüler und Eltern ein ausführliches Bild vom Unterricht in der LuBK machen. Die nächste Gelegenheit dazu besteht am 8. Januar beim Tag der offenen Tür am Sängerstadt-Gymnasium. Bis zum 7. Januar müssen die Eltern einen Antrag auf Ausstellung einer Empfehlung der Grundschule stellen und sich bis zum 4. März am Sängerstadt-Gymnasium für die LuBK bewerben. Alle Bewerber werden dann zum sogenannten prognostischen Test am 26. März eingeladen, bevor bis zum 13. Mai Aufnahmegespräche mit allen Mädchen und Jungen stattfinden. Ende Mai werden die Ergebnisse des Bewerbungsverfahrens an die Familien verschickt.
Von Jürgen Weser





03.11.10 (Lausitzer Rundschau)

„Von den Reizen der Toscana bis hin zum Segeltörn auf der Ostsee;

Ein Höhepunkt des Schuljahres am Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasium ist in jedem Jahr die einwöchige Studienfahrt für die Mädchen und Jungen des Abiturjahrgangs. Vor wenigen Tagen wurden die Angebote für den kommenden September vorgestellt und stießen auf großes Interesse.

Unter der Regie der Fachlehrer Ulli Biesold und Holger Steinemann und der anderen Lehrer, die die Fahrten organisieren, stellten Schüler der jetzigen 13. Klassen ihre Erlebnisse und Eindrücke jeder Reise, die vor wenigen Wochen stattgefunden hatte, vor. Mit Bildergalerien, Reisetagebüchern, Vorträgen, Filmen, landestypischen Mitbringseln und kulinarischen Köstlichkeiten präsentierten sie den Schülern und Eltern des jetzigen gemeinsamen Schuljahrgangs der 11. und 12. Klassenstufe die jeweiligen Reiseregionen und machten Lust auf die Studienfahrt. Keine einfache Entscheidung ist zu fällen, stellten die zukünftigen Studienfahrtteilnehmer fest, denn zwischen sechs attraktiven Angeboten können die insgesamt 179 Schülerinnen und Schüler des kommenden Abiturjahrgangs wählen. Gleich zwei Mal lockt Italien: mit den Reizen der Toscana und den geschichtsträchtigen Städten Rom und Sorrent. Sankt Petersburg verführt mit den Schönheiten und kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten der bedeutendsten Stadt Russlands, die goldene Stadt Prag an der Moldau steht mit Sehenswürdigkeiten und Historie dem nicht nach und auch die französische Côte d' Azur hat für erlebnishungrige junge Leute viel zu bieten. Besonders abenteuerlustige junge Leute können sich zum Segeltörn auf einem Großsegler wagen. Die Reise führt auf der Ostsee bis vor die Küste von Dänemark. Alle Fahrten werden durch Studienaufträge an die Schüler verbunden und fließen mit den Ergebnissen und Eindrücken in verschiedene Unterrichtsfächer ein. Die jungen Leute sind jedenfalls heiß auf eine der Fahrten.
Von Jürgen Weser





20.08.10 (Lausitzer Rundschau)

„Ich habe Respekt vor der neuen Aufgabe“

Nach der Verabschiedung des langjährigen Schulleiters Karl-Ulrich Hennicke im Januar und der kommissarischen Leitung durch Harald Brunn im vergangenen Schulhalbjahr übernimmt Eberhard Heise die Verantwortung für das größte Gymnasium im Landkreis Elbe-Elster mit 815 Schülern.

Die erste große Lehrerkonferenz vor Schuljahresbeginn nutzte Eberhard Heise, um sich den 71 Lehrerinnen und Lehrern des Finsterwalder Sängerstadt-Gymnasiums vorzustellen. Im Bewerbungsverfahren war Heise von der Schulkonferenz favorisiert worden. Er habe Respekt vor der neuen Aufgabe, erklärte er den Kollegen, obwohl er jahrelange Erfahrungen als Schulleiter mitbringt. Immerhin sei die Größenordnung der Schule für ihn eine neue Herausforderung. 1955 in der Niederlausitz geboren und aufgewachsen, hat Eberhard Heise von 1973 bis 1977 die Pädagogische Hochschule Halle mit dem Abschluss als Lehrer für Mathematik und Physik absolviert. Polytechnische Oberschulen in Elsterwerda und Bad Liebenwerda waren erste Lehrerstationen. Seit 1981 arbeitete Heise als stellvertretender Schulleiter. Ab 1990 war er in dieser Funktion am neu gebildeten Gymnasium in Bad Liebenwerda tätig, das er 1999 als Schulleiter übernahm und bis zur Schließung der Schule 2007 führte. In den vergangenen drei Jahren lenkte er die Geschicke an der Oberschule in Finsterwalde und nimmt nun die Aufgabe am Sängerstadt-Gymnasium mit Zuversicht in Angriff. Er sehe sich nur als Kollege mit besonderer Aufgabe und lege viel Wert auf kooperative Zusammenarbeit und Teamfähigkeit. ,,Eine Schule kann nur gut sein, wenn jeder Kollege seine Stärken einbringe«, betonte Heise. Das wolle er unterstützen und fördern, gab er einige seiner Arbeitsprinzipien vor - um sich dann mit Lehrern der Schule ins Gespräch zu vertiefen.
Von Jürgen Weser