... des Staatstheaters Cottbus
Am 6. Mai 2025 waren wir zu Besuch im Probenzentrum des Staatstheaters Cottbus. Wir durften uns dort eine Orchesterprobe anschauen und wurden durch die Theaterwerkstätten an der Kammerbühne geführt.
Meine eigenen Erwartungen für diese Exkursion waren unter anderem zu sehen, wie eine professionelle Probe abläuft, und zu erfahren, wie die Musiker mit ihrem Dirigenten zusammenarbeiten. Insbesondere die Schüler unter uns, die ein Instrument spielen, waren gespannt, wie viel und wie oft Musiker in einem solchen Symphonieorchester proben bzw. üben müssen.
Es war spannend zu sehen, wie der Dirigent Alexander Merzyn mit seinem Taktstock den Musikern zeigte, ob sie laut oder leise, weich oder fest, kurz oder lang spielen sollten. Wir konnten beobachten, welche Zeichen ein Dirigent gibt. Wenn die Musiker beispielsweise laut spielen sollen, macht der Dirigent große Bewegungen. Die Musiker schauen sehr oft zum Dirigenten, damit sie im Takt bleiben. Übrigens haben wir erfahren, dass sie fast täglich 2,5 - 5 Stunden üben bzw. proben.
Im Staatstheater gibt es viele Berufe, unter anderem Musiker, Dirigenten, Bühnenbildner und Kostümbildner, Schauspieler, Regisseure, Tischler, Maler, Schlosser, Näher und Schneider.
Weitere Infos über das Zusammenwirken der Gewerke des Staatstheaters haben wir bei unserem Besuch in den Theaterwerkstätten erhalten. Für ein Bühnenbild haben die Handwerker ca. 10-15 Werktage Zeit und nur ein begrenztes Budget zur Verfügung.
Außerdem werden viele Teile der Bühnenbilder wiederverwendet. Ein Großteil der Dekoration wird aus Styropor hergestellt. Es ist ein weit verbreitetes Gerücht, dass auf der Bühne alles aus Holz ist. Für die stabilen Gerüste wird sehr oft Stahl verwendet. Die Möbel müssen meist viel mehr aushalten als normale Möbel, weil sie einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Vor der Premiere wird die Bühne immer vom TÜV geprüft, um die Sicherheit zu gewährleisten. Bei einem Notfall, z. B. falls es auf der Bühne mal zu einem Brand kommen sollte, gibt es den „Eisernen Vorhang“, der die Bühne vom
Zuschauerraum trennt und im Ernstfall die Menschen schützt.
Ich konnte an diesem Tag viel dazulernen und habe Neues erfahren. Alles wurde uns ausführlich erklärt und war gut verständlich. Meine Erwartungen haben sich alle erfüllt und es war toll, einmal bei einer Probe von Berufsmusikern dabei sein zu dürfen. Ich fand es überraschend, wie oft und lange sie proben und wie eine Orchesterprobe abläuft. Da es so viele verschiedene Berufsfelder im Staatstheater gibt, könnte ich mir gut vorstellen, dort ein Schülerpraktikum zu absolvieren. Mit dem Blick hinter die Kulissen des Staatstheaters endete ein interessanter und beeindruckender Schulausflug.
Julius Müller, Klasse 6a
Fotos: Frau Seiler