Am 06.05.2010 erhielten 50 Schülerinnen und Schüler des Sängerstadt-Gymnasiums Finsterwalde von der Konrad-Adenauer-Stiftung die Möglichkeit, den Brandenburger Landtag zu besuchen. Nach unserer Ankunft im 1901 als Schule errichteten Landtagsgebäude erhielten wir von einer netten Frau der Öffentlichkeitsarbeit eine informative Einleitung für den Besuch und einen Überblick über die Aufgaben und den Werdegang der Abgeordneten.

Danach ging es mitten hinein in die Plenumssitzung des Landtages zum wichtigen und komplexen Thema Haushalt. Nachdem wir uns auf den Besucherreihen niedergelassen hatten, verflog die anfängliche Sorge darüber, ob man der inhaltlichen Debatte folgen könne, schnell. Die sehr amüsanten Wortgefechte waren oft sehr weit von einer inhaltlichen Konsensbildung entfernt und beschränkten sich darauf, der jeweils anderen Seite zu beweisen, wie unfähig sie doch sei. Überrascht stellten wir fest, dass die Abgeordneten ungeachtet der aktuellen Rede beliebig in den Plenarsaal ein- und ausgingen und laut Absprachen trafen. Nach etwa einer Stunde stichelnder Zwischenfragen und bissiger Zwischenrufe von Seiten der Abgeordneten verließen wir den Plenarsaal und erhielten kurze Zeit später selbst die Möglichkeit, gewählte Volksvertreter beliebig zu befragen. Zu den ursprünglichen drei Abgeordneten stießen erfreulicherweise noch zwei weitere, sodass letztendlich von jeder Partei ein Vertreter anwesend war.

In sehr angenehmem Gesprächsklima legten die Abgeordneten uns ihre zum Teil sehr konträren Meinungen zu unseren vielen Fragen dar. Gern hätten wir das interessante Gespräch noch weitergeführt, doch die Parlamentarier mussten nach etwa einer Stunde wieder ihrem Amt nachkommen. Abschließend versicherten uns alle fünf, dass sie gern bereit sind, uns auch an unserer Schule zu besuchen.

Nach einem raschen Mittagessen nahmen wir uns die Zeit, um uns über unsere Eindrücke auszutauschen. Von „Ich war erschreckt über das Verhalten der Landtagsabgeordneten im Plenum“ bis „Meine Meinung zu Politik hat sich grundlegend geändert, ich bin positiv überrascht“ waren alle Reaktionen vertreten. Es war eine vielseitige, hochinteressante Exkursion.

 

Text Florian Haake / Fotos Ronny Schedifka