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Auf den Spuren der Geschichte

 
 
Am 27. Januar 2011 jährte sich zum 66. Mal der Holocaustgedenktag. Deshalb fuhren einen Tag zuvor, am 26. Januar, einige Schüler des 13. Jahrgangs nach Potsdam. Dort bot sich ihnen die Möglichkeit, Geschichte in der Villa der Wannseekonferenz und im Cecilienhof hautnah zu erleben.
Nach der Teilung in zwei Gruppen begann die Exkursion für Gruppe 1 mit dem Besuch der ehemaligen Villa des Fabrikanten Ernst Marlier, welche 1914-1915 erbaut wurde. In diesem Gäste- und Tagungshaus der SS fand am 20.01.1942 die „Wannseekonferenz“ statt, bei der 15 hochrangige Vertreter der SS, NSDAP und verschiedener Reichsministerien die Zusammenarbeit zur Deportation und Vernichtung der europäischen Juden planten. Sehr anschaulich und interessant, aber auch provokant beantwortete eine Ansprechpartnerin alle Fragen der Schüler und erklärte den Ausstellungsraum „Rassismus und Judenfeindschaft“. Mit verschiedensten Quellen, wie Unterlagen aus den Akten der Täter, Aussagen von Opfern, Fotos, Ton- und Filmsequenzen, machte die multimediale Gedenk- und Bildungsstätte die Theorie des Geschichtsunterrichts lebendig. Zwei Stunden reichten leider nicht aus, um alle Ausstellungsräume der Villa, wie die Räume mit der Thematik „Konzentrations- und Todeslager“, „Zwangsarbeit und Tod im KZ“ oder „Integration und Antisemitismus in der Weimarer Republik“, zu besuchen.
Nach kurzer Wartezeit wechselten beide Gruppen ihre Besichtigungsorte. Gruppe 1 besuchte nun den Cecilienhof, in dem vom 17.07.-02.08.1945 die Potsdamer Konferenz tagte. Das Schloss wurde von Wilhelm II. für seinen Sohn Kronprinz Wilhelm und seine Frau Cecilie erbaut und 1945 durch die Sowjets übernommen.
Die drei Tagungsteilnehmer der alliierten Siegermächte, Stalin, Truman und Churchill (später Attlee), planten dort die Zukunft Europas. Unsere Ansprechpartnerin erklärte uns durch ihre spontane und witzige Art detailliert die geschichtlichen Hintergründe des Schlosses. Durch ihre eigene Begeisterung konnte sie uns das Leben der preußischen Familie, aber auch den Konferenzalltag nahe bringen. Zusammenfassend wurde ein Video zur Potsdamer Konferenz und den Alltag der Tagungsteilnehmer gezeigt.
 
Nach vier Stunden Geschichte pur und einem neuen Verständnis für diese historischen Geschehnisse begann die Heimreise. Gegen 17 Uhr erreichten Schüler und Lehrer die Schule. Dieser gelungene Ausflug ist auch für die nächsten Jahrgänge sehr zu empfehlen!
 
Text Elisabeth Hentschel und Mariele Haferland / Fotos Sabine Berndt