Als er dann nun endlich ankam, waren wir alle der Meinung, dass sich das lange Warten gelohnt hat. Wir saßen gespannt da und waren zunächst überrascht, dass er so locker und offen war. So durften wir ihn duzen und ihm Fragen stellen, die er uns gerne und ausführlich beantwortete, z. B. über seine Kindheit und Familie, aber auch über die Gedanken und Gefühle, die er bei Wettkämpfen und extrem belastenden Erlebnissen durchlebt hat. Bei einem Lauf von der Nordsee zur Zugspitze fiel es ihm besonders schwer, nicht aufzugeben. Als wir ihn nach seinen Gründen für den starken Willen befragten, erzählte er uns, dass er wohl kein Talent habe, aber dafür viel Disziplin und Ausdauer sowie Kampfgeist. "Wer kämpft, fordert das Glück heraus. Und ich kämpfe."
Er hat keinen Schulabschluss und war auch noch nie in der Schule. Er lernte alles, was er wissen muss, von seinem Vater. Als "Kelly Family" sind sie ständig unterwegs gewesen und haben auf Straßen gespielt sowie Stadien gefüllt. Er selbst beschreibte diese Kindheit als einen Traum. Ihr Durchbruch mit "Over the Hump" gelang der Kelly Family in den 90iger Jahren. Selbst bezeichnete er seine Familienband als die "erfolgreichste, bekannteste Band dieser Zeit in ganz Europa". Auch hat er von seinen Erinnerungen der Auftritte in der BRD als Straßenkünstler, in der DDR aber als gefeierte Musiker erzählt.
Er selbst sieht sich nicht als Berühmtheit und beschreibt sich als "klein, dumm und hässlich." Wir können das nicht bestätigen, denn auf uns hat er einen offenen, sympathischen Eindruck gemacht, locker und in keiner Weise arrogant.
Er will weiter Extremsport machen, mit einem Lauf durch die USA will er seinen Körper erneut auf die Probe stellen.
Wir lauschten gespannt seinen Antworten und am Ende bekamen wir sogar eine CD mit Autogramm von Joey Kelly, einem etwas anderen Musiker und Sportler.
Gesine Schultz (8 A) und Julia Reichelt (9 C)
"Ich kaufe meine Schuhe auch nur bei Deichmann."
Am 31. Mai 2012 war Joey Kelly in Doberlug-Kirchhain, um uns unter anderem ein paar Fragen zu beantworten. Wir, die Schüler des Sängerstadt-Gymnasiums, und 3 weitere Schüler aus Cottbus hatten die Ehre, den durch Extremsport bekannten Joey Kelly mit unseren Fragen zu löchern. Obwohl er ungefähr eine Stunde Verspätung hatte, wegen eines Staus in der Nähe von Erfurt, war er noch gut drauf und bot uns gleich das "Du" an.
Schon ging die Fragerei los. Es wurden kritische und auch private Fragen gestellt, die alle von ihm mit großer Offenheit und Souveränität beantwortet wurden. Zum Beispiel erzählte er uns, dass er nie in der Schule war und trotzdem in seinen Augen eine unfassbar schöne Kindheit hatte. Außerdem ist er der Meinung, dass er kein Talent hat, weil Ausdauer und Hartnäckigkeit keine Talente sind und er sich bloß durch seinen Kampfgeist auszeichnet.
Joey Kelly hatte schon an vielen Marathonläufen, darunter welche wie Ultramarathon, Ironman oder die Durchquerung Deutschlands, teilgenommen. Doch für ihn sind diese Veranstaltungen mehr als nur Wettkämpfe. Für ihn sind es Kämpfe, um Glück zu schaffen, denn nur wer kämpfe, fordere Glück, und Glück sei kein Zufall!
Auf den Ausdauersport ist er jedoch nur durch Zufall gekommen, da er eine Wette mit seiner Schwester hatte, dass er seinen ersten Triathlon über die olympische Distanz bestreiten solle.
Doch trotz seiner vielen Erfolge ist er seiner Meinung nach immer auf dem Boden geblieben, denn er kauft seine Schuhe auch nur bei Deichmann oder geht einkaufen bei Lidl und Penny.
Aber er hat sich schon wieder neue Ziele gesetzt. Er will in einer Art "Extremschnitzeljagd" Amerika durchqueren und im Alter von 70 Jahren noch Halbmarathonläufe absolvieren. Dieser Mann wird nie müde!
Hannes Schmidt und Fabian Ressel (Klasse 9 E)
Unser Nachmittag mit Joey Kelly
Wir, die Schüler der Klassen 7-11 des Sängerstadt-Gymnasiums, können stolz von uns behaupten, dass wir von Finsterwalde nach Doberlug-Kirchhain mit dem Fahrrad gefahren sind. Als wir erschöpft ankamen, wurde uns mitgeteilt, dass sich Joey Kelly (39) noch im Stau befindet und sich somit um über eine Stunde verspätet. Damit die Zeit schneller vergeht, hat der Organisator Herr Boxhorn jedem ein Eis ausgegeben. Wieder am Schloss angekommen, wo das Interview mit Joey Kelly stattfinden sollte, erwarteten wir ihn schon gespannt. Vorher hatten wir uns schon ausgemalt, in welchem Auto er erscheinen würde, ob im Sportwagen oder Tourbus, vielleicht im Cabrio – er kam schließlich in einem weißen Mazda an. Als er aus dem Wagen ausstieg, in einem Anzug gekleidet, wirkte er gestresst und ziemlich müde. Doch dieser Eindruck verflog schnell, denn wir erlebten ihn als einen offenen, auf dem Boden gebliebenen und redegewandten Mann. Obwohl der Zeitplan sehr eng gestrickt war und er wegen seiner Verspätung eigentlich schon längst hätte gehen können, beantwortete er jede Frage sehr umfangreich. Es ist wahnsinnig, was dieser Mann schon alles in seinem Leben erlebt und erreicht hat; obwohl er nie zu einer normalen Schule gegangen ist, kam er trotzdem nicht ungebildet herüber, denn er wurde von seinem Vater zu Hause unterrichtet und dieser Unterricht war nicht nur von Spaß und Entspannung geprägt, sondern von strenger Hand geleitet. Wir glauben, das war auch gut und notwendig, da man sich bei 13 Kindern seine Autorität nicht untergraben lassen sollte. Regeln in der Familie, die der Vater aufstellte, da die Mutter schon zeitig starb, waren z. B., dass sie keinen weißen Zucker, sondern nur Honig und kein Weißbrot essen, kein Fernsehen gucken, kein Radio hören und keine Zeitungen lesen durften. Doch er selbst war mit seiner Kindheit voll und ganz zufrieden. Dank dieser Erziehung lernte er schnell Werte, die in seinem späteren Leben sehr wichtig für ihn waren. So sagte er, dass er, im Gegensatz zu seinen Geschwistern, nie ein Talent hatte, sondern mit Fleiß und Disziplin alle seine Ziele erreicht(e). Wir stellten ihm die Frage, ob er früher wahre Freunde kennenlernte oder sich mehr mit seinen Geschwistern beschäftigte. Er sagte, dass er seine ganze Familie über alles liebt, doch mit zwei von ihnen hat er die meiste Zeit verbracht: mit seinem älterer Bruder Jimmy und seiner älteren Schwester Patricia. Er hatte aber auch viele und auch wahre Freunde, mit denen er viel Zeit verbrachte. Unsere letzte Frage an ihn war, wie er sich sein Leben vorstellen würde, wenn er nicht diesen Durchbruch mit der Kelly Family bzw. seinem Sport gehabt hätte. "Ich hätte meinen Weg gemacht, und wahrscheinlich hätten wir als Kelly Family noch immer in unserer 'Irish Corner' bei kleinen Stadtfesten auf der Straße Menschen begeistert."
Unser Eindruck von Joey Kelly: Er ist ein sehr zivilisierter Mann, mit dem man sich gut unterhalten kann. Wir finden es sehr beeindruckend, dass er so viel erreicht hat, aber immer noch nicht genug hat. Obwohl er viel beschäftigt ist, kann er immer noch ein liebevoller Vater von drei Kindern und ein guter Ehemann sein. Sein Plan für die Zukunft ist es, quer durch die USA zu reisen, sich ohne Geld durchzukämpfen, es selbst zu verdienen, wie früher mit der Kelly Family. Eine seiner Ideen ist, sich ein Schild umzuhängen, wo draufsteht: "Schlag mich für einen Dollar". Auch mit der Kelly Family soll es ein gemeinsames Konzert geben.
Zum Abschluss dieses Tages hat er uns allen noch eine handsignierte CD geschenkt.
Celina Schapp und Tina Tepper (Klasse 8 A)
Ungewöhnlicher Besuch in Doberlug-Kirchhain
Am 31.Mai 2012 bekamen die Schüler des Sängerstadt-Gymnasiums, aus den 7. bis 11. Klassen, die seltene Gelegenheit ein Mitglied der Kelly Family und Extremsportler Joey Kelly zu interviewen. Um 13.30 Uhr fuhren die Jugendlichen von der Schule mit dem Fahrrad los, um einen sportlichen Eindruck zu hinterlassen, man muss dazu sagen von Finsterwalde zum Refektorium in Doberlug-Kirchhain. Pünktlichst kamen die 26 Teilnehmer des Gymnasiums plus die beiden begleitenden Lehrerinnen Frau Dachwitz und Frau Neidnicht dort an. Joey Kelly hingegen stand im Stau und hatte dadurch leider eine Stunde Verspätung. Statt um 15.00 Uhr begann die Veranstaltung nun erst um 16.00 Uhr. Die Zeit nutzten wir, indem wir auf Kosten des Veranstalters Eis essen gingen, was die Schüler etwas vertröstete. Trotz der Verspätung nahm Joey Kelly sich die Zeit für das Interview und verschob sogar den Termin beim Bürgermeister. Mit Verzögerung begann die Befragung und die Schüler löcherten ihn mit vielen interessanten Fragen. Joey Kelly gestaltete das Gespräch locker und antwortete sehr aufgeschlossen und auch ehrlich. Eine Stunde lang hatten die Jugendlichen die Gelegenheit, all ihre Fragen loszuwerden. Danach machten sie zusammen mit ihm Gruppenfotos. Als Dankeschön bekamen alle noch CD´s, wenn sie wollten, auch mit Autogramm, denn dafür nahm er sich Zeit.
Später am Abend, um 19.00 Uhr, hielt er noch seinen Vortrag "No Limits" vor 250 Besuchern. Es war sehr interessant und auch da machte er immer wieder Scherze. Er selbst bezeichnet Manches, was er macht, als Schwachsinn. "Weil kein anderer Idiot auf so eine Idee kommt, bin ich auch gleich Weltmeister geworden."
Im ersten Teil des Vortrags erzählte er über seine Familie und auch seine Kindheit. Joey Kelly berichtete auch von der Wette, wie er zum Sport gekommen ist. Er zeigte nicht nur Bilder, sondern auch kleine Clips, wie z. B. von seinem ersten Triathlon, der der Inhalt der Wette mit einer seiner Schwestern war. Natürlich berichtete er auch von seinen spannendsten Wettkämpfen, z. B. dem Überlebenslauf vom Norden Deutschlands (Wilhelmshaven) nach Süden (Zugspitze) mit nur einer Plane und Kleidung. Zum Schluss gab er noch jedem Besucher den Rat, dass Sport jedem eine bessere Lebensqualität gibt.
Für mich persönlich war dieses Interview ein interessantes und auch seltenes Ereignis, denn so eine Gelegenheit bekommt man nicht oft in seinem Leben. Natürlich war ich von der Verspätung nicht sehr begeistert, doch als Joey Kelly dann endlich ankam, hat sich das Warten gelohnt. Sein Auftreten während des Interviews war locker und entspannt, was sich auch auf uns übertrug und wodurch eine richtige tolle Atmosphäre entstand. Ich fand es cool, dass wir ihn duzen durften. Auch auf Fragen wie: "Hast du schon ausgesorgt?", antwortete er einfach, "Ja." Keine Frage blieb unbeantwortet, was ich richtig gut fand. Wenn man manchmal so Interviews von anderen Promis hört, hätten diese bei solch einer Frage gesagt: "Darüber gebe ich keine Auskunft." Joey Kelly sieht sich selbst nicht als Promi und lebt auch bescheiden. Er geht z. B. im Aldi einkaufen. Diese Offenheit sagte auch viel über seinen Charakter aus. Auf mich hat er einen sehr netten, freundlichen und bescheidenen Eindruck hinterlassen. Ich drücke ihm für Samstag beim TV-Total-Autoball die Daumen, dass er sein Ziel, den ersten Platz, erreicht.
Nicole Wurdel (Klasse 10B)