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Seminarkurse untersuchen Regionalgeschichte


Zum Militärflugplatz und Runden Tisch in Finsterwalde geforscht


Sängerstadt-Gymnasiastinnen halten vor großem Publikum Vorträge im Kreismuseum


Geheuer war ihnen am Dienstagabend nicht. Mit fast hundert Zuhörern hatten Sophie Weinert und Isabel Möbus im Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde nicht gerechnet. Museumschef Olaf Weber musste für zusätzliche Stühle sorgen. Die Zwölftklässlerinnen des Sängerstadt-Gymnasiums hielten ihre Abschlussvorträge zu Forschungsarbeiten im Rahmen des Seminarkurses „Das waren Zeiten. Untersuchung von Regionalgeschichte“. 
Die spannenden Themen „Drei Zeiten. Drei Armeen. Drei Flugplätze?“ und „Sturm und Drang in Finsterwalde – November 1989 bis Mai 1990“ hatten so viele Zuhörer gelockt. Sophie Weinert und Isabel Möbius interessieren sich für Geschichte, vor allem auch für Regionalgeschichte. Sie gehören im Sängerstadt-Gymnasium zu den 15 Gymnasiasten im Seminarkurs Geschichte von Fachlehrerin Birgit Neidnicht, die gut finden, Geschichte selbst zu erforschen, auf diese Art zu begreifen, anderen mitzuteilen und begreiflich zu machen. Sophie und Isabel waren so mutig, ihre Forschungsergebnisse nicht nur vor Mitschülern, sondern vor unbekannter Öffentlichkeit zu präsentieren. Um es vorweg zu sagen, sie wurden für ihren Mut belohnt, glänzten mit ihren Vorträgen und zeigten, dass sie tief in die jeweilige Materie eingedrungen sind. Auch die Aufregung, dass der Museumsbeamer vor Veranstaltungsbeginn den Geist aufgab und für Ersatz gesorgt werden musste, konnte sie nicht verunsichern.                                                                                                                   
Seit mehreren Jahren bietet Birgit Neidnicht diesen Kurs an, auch wenn es nicht leicht sei, jeweils genügend spannende Themen zu finden und die Arbeit zu 15 unterschiedlichen Themen zu koordinieren und Hilfeleistungen zu geben. So erzählt Selina Stromowski, dass sie zum „Rautenstock“ in Doberlug geforscht hat, Lara Staffehl ist der Geschichte der Jena-Plan-Schule in Finsterwalde auf den Grund gegangen und Edina Zabel dem Wirken der Nationalen Volksarmee zur Wendezeit in der Region.                                                                                       
Die Zuhörer staunten, wie souverän die beiden Referentinnen ihre Forschungsergebnisse darboten. Sophie Weinert  stellte die Geschichte des Finsterwalder Militärflugplatzes von der Entstehung ab 1933 als Fliegerhorst der Wehrmacht mit seinen strategischen Aufgaben zur Nazizeit bis 1945 dar, sie ging differenziert auf die sowjetische Nutzung und den weiteren Ausbau des Flugplatzes mit den militärischen Geheimnissen ein und führte ihre Untersuchungen über die Wende 1989 bis zur Räumung durch die sowjetischen Streitkräfte 1993. Zu dem Thema sei sie durch ihre Eltern gekommen, die beide auf dem Flugplatz arbeiten, schmunzelte Sophie. Großartig fand Klaus Mayer aus Finsterwalde den Vortrag. Er ist 1941 auf dem Flugplatz geboren worden, weiß sehr gut über dessen Geschichte Bescheid und unterhielt sich nach der Veranstaltung angeregt mit Sophie Weinert. Museumsleiter Olaf Weber wollte ihr sogar mehr als eine 1 plus geben. Für die Seminarkursteilnehmer ist Olaf Weber eine große Hilfe im Museum beim Recherchieren, ist Birgit Neidnicht dankbar, und dass den jungen Historikern im Museum die „große Bühne geboten wird“.
1989 knüpfte Isabel Möbus mit ihrem Vortrag zum Thema über den „Runden Tisch“ in Finsterwalde an. Viele der Zuhörer haben diese Zeit erlebt, aber kaum so akribisch die Geschichte der Entstehung und die Absichten und Erfolge des „Runden Tisches“ in der politisch turbulenten Wendezeit realisiert. Die aktive Rolle von Günter Haferland bei der Konstituierung und als Vorsitzender spielte eine Rolle wie die Ziele als „Notgemeinschaft aller gesellschaftlichen Kräfte bis zu den Kommunalwahlen 1990“. Besonders die Diskussionen und Beschlussfassungen zur Nachnutzung des MfS-Gebäudes und die Zusammenarbeit des Runden Tisches mit dem Rat des Kreises und dem Stadtparlament spielten im Vortrag eine Rolle.
„Eine tolle Arbeit“ – fanden auch hier im Anschluss zahlreiche Zuhörer.                                                                                                               
 
Text und Fotos Herr Weser


 

 

Weltgeschichte im Wohnzimmer 


 
Im Rahmen des Seminarkurses „Weltgeschichte im Wohnzimmer – Untersuchung von Regionalgeschichte“ (2016-18) schlüpften 15 Schülerinnen und Schüler für zwei Schuljahre in die Rolle eines „Historikers“. Sie recherchierten in Museen, Archiven und in der Literatur nach historischen Spuren, die spannende Geschichten über die eigene Familie, die Stadt oder die Region preisgeben könnten. Mühevoll wurden Quellen studiert und die gewonnenen Erkenntnisse nach und nach wie ein Puzzle zusammengesetzt – eine Riesenherausforderung. Eine kleine Auswahl der gewählten Themen verdeutlicht die inhaltliche Spannbreite des Kurses Klasse 12:   „Hauptsache sie waren am Pfahl“ – Wehrmachtsgefängnisse und Reichskriegsgericht in Torgau 1936-1945 (Sharleen Höhne), Vom Streben nach Freiheit zum Kampf für die Wahrheit – Michael Gartenschläger gegen die DDR (Lilian Jane Kutscher) oder Die Segelflugausbildung in der DDR und ihre Beeinflussung durch die Politik (Ole Weber).
Emma Liebscher und Tony Weggenpräsentierten am 13. Februar 2018 erfolgreich ihre historischen Forschungsergebnisse im Sänger- und Kaufmannsmuseum Finsterwalde.
Emma stellte ihre gewonnenen Erkenntnisse zum Kohlrübenwinter 1916/17 in der Niederlausitz vor. Dabei lagen die soziale Situation unserer Region während der Kriegsjahre, insbesondere die unmittelbaren und längerfristigen Folgen des schicksalhaften Kriegswinters 1916/17 in ihrem Fokus. Die zahlreichen Zuhörer lauschten ihren interessanten Ausführungen über das (Über)Leben der Finsterwalder jener Schicksalsmonate.
Das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren bedeutete Zerfall und Neuordnung der internationalen und deutschen Kräfteverhältnisse. Die Folgen dieses Krieges waren noch viele Jahre auch in Finsterwalde spürbar.
Tony Weggen präsentierte sehr engagiert seine Forschungsergebnisse zur bewegten Ära des Bürgermeisters Georg Geist (1926-1933). Aus seiner Seminararbeit mit dem Titel Der gute „Geist“ Finsterwaldes wählteer die Position des damaligen Bürgermeisters zur Eingemeindung von Nehesdorf, zum Wohnungsbau in Finsterwalde und zum Schulstreit als Schwerpunkte für seinen Vortrag. Er verblüffte das Publikum, indem er vierzig Minuten völlig frei,  hoch konzentriert und charmant referierte. 
Einen großen Dank an Emma und Tony sowie an Herrn Olaf Weber  (Sänger- und Kaufmannsmuseum).
 
Text und Foto Birgit Neidnicht




Unser Seminarkurstag im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau

 
Auch in diesem Jahr gab es wieder einen Seminarkurstag, der zur Vorbereitung der jeweiligen Projekte, Portfolios und Seminararbeiten diente. So ging es schon früh für unseren Seminarkurs  „Regionalgeschichte“ Richtung Torgau los. Auch in diesem Jahr besuchten wir das Dokumentations- und Informationszentrum DIZ Torgau, um mit der Quellenarbeit vertrauter zu werden.
Nach einer angenehmen Zugfahrt und einem 20-minütigem Fußmarsch erreichten wir endlich Schloss  Hartenfels. Dort wurden wir sehr herzlich von Elisabeth Kohlhaas empfangen, welche für die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Sie gab uns zuerst einen allgemeinen Überblick in die Arbeit des DIZ Torgau unter Betrachtung folgender Fragen: Was wird dokumentiert? Wie wird informiert? Und an wen oder was wird erinnert?
Um euch nun einen kleinen Einblick zu geben, betrachten wir zuerst ein paar allgemeine Fakten über das Dokumentations- und Informationszentrum. Das DIZ Torgau beschäftigt sich mit dem Unrecht im  20. Jahrhundert in drei bedeutenden Zeitabschnitten – zum einen die Zeit von 1939 bis 1945 mit den Wehrmachtgefängnissen wie zum Beispiel Fort Zinna, das ein sternförmig angelegtes Gefängnis ist. Zum anderen beinhaltet das zweite große Thema die Zeit der beiden sowjetischen Speziallager in Torgau 1945-1948. Im Speziallager 8 wurden Menschen ohne Urteil interniert. Nur im Lager Nummer 10 waren Menschen in Haft, die durch das Sowjetische Militärgericht verurteilt wurden. Im dritten Ausstellungsteil erfahren die Besucher Wissenswertes zur DDR-Strafvollzugsanstalt in Torgau (später JVA) in der längsten Zeitspanne von 1950 bis 1990. Das DIZ ist nicht nur durch die Präsentation dieser drei Teilabschnitte gekennzeichnet, sondern auch durch die große Sammlung an Quellen und Darstellungen, die Interessierten zur Verfügung gestellt werden können.
Und da kommen wir auch schon zu unserem nächsten Programmpunkt, welcher die  Quellenarbeit beinhaltete. Dazu wurden wir in drei Gruppen eingeteilt, die sich jeweils  mit einem der drei großen Themen des DIZ Torgau vertrauter machten. Die Herausforderung bestand darin, uns detaillierter mit der Ausstellung und deren Quellen zu befassen, wobei wir bereits erlernte Fakten anwenden und neues Wissen erwerben konnten. Nach einer engagierten Arbeitsphase gab es für uns dann eine 30-minütige Mittagspause.
Dank einer kleinen Stärkung konnten wir nun hoch konzentriert weiterarbeiten. Wir stellten uns gegenseitig unsere Ausarbeitungen in Form von kleinen Vorträgen vor. Dazu gingen wir gemeinsam durch die interessant strukturierte und chronologisch geordnete Ausstellung unter Betrachtung der einzelnen Dokumente. Diese waren u.a. verschiedene Biografien von Inhaftierten sowie Namenslisten und persönliche Briefe an Verwandte, trotz Briefverbot. Veranschaulicht wurde das alles sehr modern durch Sachtafeln und Hörbeispielen. Eine Quelle erregte unsere besondere Aufmerksamkeit – eine Originaltür des Wehrmachtgefängnisses Fort Zinna. Des Weiteren gab es sehr interessante Informationen über die Lebensbedingungen in den Speziallagern, die Gründe für die Verurteilung und die Ziele der DDR-Strafvollzugsanstalt. Aber auch einzelne Schicksale der Inhaftierten wurden genauer erläutert.
Um das alles verarbeiten und darüber nachdenken zu können, gab es zum Schluss eine Auswertungsrunde mit anschließendem Feedback, welches sehr positiv ausfiel. Nicht nur die Tonaufnahmen, Originaldokumente und Biografien beeindruckten uns, sondern auch die breite Spannweite an Informationen sowie das Engagement von Frau Kohlhaas. Somit konnten wir unser Wissen erweitern.  Fasziniert und voll mit neuen Informationen, Erfahrungen und Eindrücken ging es dann für uns zurück zum Bahnhof, um die Heimreise anzutreten. 
Auch wenn wir jetzt wieder in Finsterwalde waren, begleitete uns immer noch die  eindrucksvolle Ausstellung. Deshalb können wir, der Seminarkurs „Regionalgeschichte“, diese Institution nur weiterempfehlen und falls wir bei dir Interesse geweckt haben sollten, würde sich ein Besuch auf jeden Fall sehr lohnen.
Wir möchten uns recht herzlich bei Frau Kohlhaas für diesen interessanten Projekttag, für die kompetenten Auskünfte sowie ihr Unterstützungsangebot bedanken. Dank auch an Frau Neidnicht, die uns all dies ermöglicht und so wunderbar organisiert hat.
 
Text Marie-Luise Jerichen und Lousia Mercedes Fladrich (11/2)/Fotos Frau Neidnicht

 


Präsentation des Seminarkurses Geschichte - 70 Jahre Kriegsende in Finsterwalde und Region


 
Am 19.04.2015 hieß der Seminarkurs Geschichte 17 Vertreter der Stadtverwaltungen in Finsterwalde und den Partnerstädten Montataire und Eppelborn in unserer Schule willkommen.
Anlässlich des 70. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges hielten die Schülerinnen und Schüler Vorträge zum Thema „Flucht – Vertreibung – Ankunft in der Zwangsheimat“. Die Grundlage der Präsentation bildeten die Beiträge der Schüler zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten „Anders sein. Außenseiter in der Geschichte“. Dazu recherchierten sie in ihrem Umfeld, befragten Zeitzeugen und stellten selbst Fragen an die Geschichte. Viele beschäftigten sich mit Flüchtlingen in den letzten Kriegsmonaten und in der unmittelbaren Nachkriegszeit in unserer Region sowie mit dem Speziallager I Mühlberg. Nina Fischl und Jean-Luc Eggeling moderierten die Veranstaltung. Vivian Kohlhoff, Paulina Noack, Adriana Schwarze, Romy Petersen, Martin Hoffmann und Eric Rosenheinrich stellten ihre Forschungsergebnisse in eindrucksvollen Referaten vor, welche sehr zum Nachdenken anregten.
Wir sind die vierte Nachkriegsgeneration und deswegen ist es umso wichtiger, dass immer wieder an diese schrecklichen Ereignisse des Nationalsozialismus erinnert wird und diese nicht in Vergessenheit geraten. Gemeinsam gedachten wir der Opfer, welche diesem System erlagen.
 
Im Anschluss an diese Veranstaltung machten wir mit den Gästen einen Rundgang durch unser historisches Schulgebäude, welches 1945 ein Lazarett war. 
 
Großen Dank an Frau Wenzel und Herrn Severin, welche die Inhalte der Vorträge und der Führung für unsere französischen Gäste übersetzten.
 
Text Annabel Klaue (JGS 11)/Fotos Saskia Kuhnke (JGS 11) und Frau Neidnicht
 
 
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