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Studienfahrt nach Sorrent und Rom – ein Reisebericht

 
Mit grenzenloser Vorfreude sowie voller Spannungen und Erwartungen auf die Studienfahrt machten wir uns am 12. September 2009 in ein Land, das geschichtsträchtiger kaum sein kann, dessen Natur seinesgleichen sucht und dessen Mentalität unantastbar zu sein scheint – Italien! Nachdem sich pünktlich um 13.00 Uhr der Bus in Bewegung gesetzt hat und die Busfahrer Frank und Horst sich selbst und die „Hausordnung“ vorgestellt haben, standen uns zunächst 22 anstrengende Stunden auf engstem Raum bevor. Aufgelockert und erträglich gemacht durch DVDs und Stimmungsmusik, erreichten wir am späten Sonntagvormittag Sorrent, unweit von Neapel. Kaum hatten alle ihre Bungalows bezogen, ging es zum Mittagessen: Spaghetti Bolognese – was auch sonst? Das Essen noch nicht mal richtig verdaut, trennten sich die Wege Richtung Strand oder Stadterkundung. Am Abend hatten wir unwahrscheinliches Glück, da das ein Mal im Jahr stattfindende Feuerwerk zu Ehren des Schutzheiligen des Stadtteils Meta genau auf unsere Zeit in Sorrent fiel – ein faszinierendes, großartiges Schauspiel!
Der Vesuv, dieser legendäre Vulkan nahe Neapel, war unser erstes Ziel am Montag. Bis zum Parkplatz fuhr uns der Bus, die restlichen 900m hatten wir in Begleitung von Reiseführer Roberto zu Fuß zu erklimmen. Einzigartige Aussichten auf den Monte Somma und Neapel erleichterten den Aufstieg ungemein. Oben angekommen, liefen wir eine ganze Runde um den Krater – im wahrsten Sinne des Wortes eine nicht ganz ungefährliche Gratwanderung! Nachdem Roberto für seinen geliebten Wein vom Vesuv geworben hatte und wir wieder unten angekommen waren, ging es in die Ausgrabungen von Pompeji. Dort erzählte uns Mauricio etwas zur Geschichte dieser Stadt, die 79 n. Chr. nach einem Ausbruch des Vesuvs verschüttet worden war.
Der nächste Morgen begann mit einer Hiobsbotschaft. Wegen des starken Regens sagte uns unser Privatboot, welches uns auf die Sonneninsel Capri chauffieren sollte, ab. Die Enttäuschung war zunächst riesengroß. Aber da gab es unsere in Italien schon fast heimischen Lehrer Frau Biesold, Frau Freese und Herr Steinemann! Sie organisierten am Sorrenter Hafen kurzfristig eine Fähre, wodurch der Transfer auf das idyllische Capri zur Freude aller doch noch möglich wurde. Diese Insel bot uns dann nie gesehene, unbeschreibbar schöne Panoramen: strahlend blauer Himmel, glasklares Wasser, gepflegte Wiesen und Parkanlagen – einfach traumhaft! Nachdem wir dann das obligatorische Gruppenfoto geknipst hatten und einem weiteren interessanten Vortrag lauschen durften, hatten wir sechs Stunden Freizeit. Jeder konnte für sich individuell entscheiden, was er noch unternehmen wollte: Manche besichtigten die unter Touristen sehr beliebte „Blaue Grotte“, andere testeten Capris Pizzerias und Dritte machten es sich am Strand gemütlich oder badeten im 26°C warmen Wasser.
Der Mittwochmorgen sah die Weiterfahrt nach Rom vor. Ein Unfall, der bereits nach wenigen Minuten Fahrt eine Scheibe des Busses und das Licht eines Autos forderte sowie die Weiterfahrt um zwei Stunden verzögerte, trübte unsere Stimmung nur kurz. Zu groß war die Vorfreude auf die hochmoderne und zugleich historischste aller Hauptstädte – Rom. Vier Stunden dauerte der Trip gen Norden. Als in unserem außerordentlich attraktiven Feriendorf jeder seinen Bungalow bezogen hatte, fuhren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die City, wo schon unser Open-Air-Bus zur Sightseeingtour bereit stand. Dieser verschaffte uns einen ersten Überblick über die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt und hinterließ bei uns einen sehr positiven Eindruck – aus den Gesichtern sprach die pure Begeisterung - Rom bei Nacht, ein unvergessliches Erlebnis, die berühmten Bauten der alten Römer, die man sonst nur aus Geschichtsbüchern kannte, hautnah und mit Neonscheinwerfern beleuchtet erleben zu dürfen. Die nötigen Informationen zu den Bauwerken kamen im Übrigen aus Kopfhörern. Der nächste Tag, es war bereits der vorletzte, umfasste eine Vielzahl von Attraktionsbesichtigungen: Die erste Station war der Vatikan mit dem prunkvollen Petersdom und dem Petersplatz. Herrliche Temperaturen ließen den berühmtesten Platz der Welt zu einem einmaligen Erlebnis werden. Natürlich ließen wir es uns als „erbitterte“ Touristen nicht nehmen, die Kuppel des Domes zu besteigen. Circa 520 Stufen höher und etliche verbrauchte Kalorien weniger konnte uns ein fantastischer Blick über die Weltmetropole für jegliche Anstrengung entschädigen. Über die Engelsburg, den Piazza Navona und das Pantheon bis hin zum Trevibrunnen haben wir wirklich alles gesehen und in den jeweils spannenden Vorträgen darüber natürlich auch allerhand gelernt. Nachdem dann alle „Abergläubigen“, die wieder nach Rom wollen, eine, zwei oder drei Münzen mit der rechten Hand über die linke Schulter in den Trevibrunnen geworfen hatten, war wieder Freizeit angesagt. Selbstständig konnten wir die kilometerlangen Einkaufsstraßen passieren, in Cafès (die Speisekarte ließ stets die schwierige Entscheidung offen: Spagetti oder Pizza?!?) Rast machen oder uns einfach in einer der etlichen Parkanlagen die Sonne auf den Kopf scheinen lassen. Einige blieben noch länger in der City, andere hatten Spaß im Feriendorf. Eine kleine Gruppe ließ es sich nicht nehmen, Lazio Rom live im Stadio Olimpico anzufeuern. Am Abend war in unserem Feriendorf jeweils ein buntes Programm mit Disco angesagt. So kam auch in den späten Stunden des Tages keine Langeweile auf. Am Tag 7, dem Tag der Abfahrt, standen vor zwei Stunden Freizeit noch das Kolosseum und das Forum Romanum auf dem Programm. Dort, wo in der Vorzeit die großen Kaiser vor zehntausenden Menschen zwischen Leben und Tod entschieden, ließen wir uns ehrwürdig vor dem architektonischen Meisterwerk fotografieren. Das Forum Romanum bildete den Abschluss einer interessanten, aber auch ebenso anstrengenden Tour durch die Welt der alten Römer. Nachmittag hieß es dann Abschied nehmen und ab in den Bus Richtung Heimat. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließen wir dann die italienische Hauptstadt. Einerseits freuten sich nach einer Woche mit kaum mehr als 2-3 Stunden Schlaf pro Nacht alle auf ihre Betten, andererseits war es doch eine unvergessliche Studienfahrt, nach der jeder dem Land Italien einen festen Platz in seinem Herzen reservierte.
Ein fieser Magen-Darm-Virus, der uns während der gesamten Fahrt begleitete, zeigte jedoch auch den engen Zusammenhalt der Gruppe und ganz viel Hilfsbereitschaft.
Es war eine prägende Woche, in der man nicht nur viel Spaß hatte, sondern sich auch Wissen
mit direktem Bezug zur Praxis aneignete.

In diesem Kontext ist ein riesengroßes Dankeschön an unsere Betreuer Frau Biesold, Frau Freese, Herr Steinemann sowie unsere Fahrer Frank und Horst unumgänglich.
 
Sören Radigk, Martin Kalz