Von Panflöten und „Fairtrade-Produkten“
Lateinamerika, Kultur, Land und Leute, all dies sollten wir in unseren zwei Projekttagen vom 12.-13. November kennenlernen. Der freiberufliche Lateinamerika-Referent und Musiker Matthias Nitsche begrüßte uns mit 2 Einführungsstunden im Musikraum, der für diese zwei Tage unser Aufenthaltsort werden sollte.
Informationen über Informationen strömten auf uns ein, mancher konnte das alles gar nicht so schnell begreifen, zum Beispiel dass die Inka vor Hunderten von Jahren eine Stadt gebaut haben sollen. Aber allen wurde sehr schnell klar, dass Südamerika ein Kontinent der Gegensätze ist. Da sieht man zum einen die reichen Städte wie Santa Cruz in Bolivien und auf der anderen Seite all die kleinen Dörfer hoch oben im Andenland, in denen kleine Stämme von Indios leben. Diese Indios sind sehr arm, sie können ihr Land nicht besonders gut bewirtschaften, da es nicht sehr fruchtbar ist. Wenn sie die Produkte, die sie erzeugen, dann an Händler verkaufen, die die Waren exportieren, verdienen diese Bauern nur das Wenigste daran. In diesem Zusammenhang wurde über die „Eine-Welt-Läden“ informiert. Diese bieten Exportwaren aus fairem Handel an. Das heißt, dass auch die Bauern mehr Geld bekommen. Allerdings sind diese Produkte dann weitaus teurer als die aus dem Supermarkt. Man sollte sich aber trotzdem überlegen, ob man nicht vielleicht das eine oder andere Mal diese Produkte kauft, um die Entwicklung der Bauern in Lateinamerika zu fördern.
Zum Ende des zweiten Tages wurden wir dann auch noch über Politik in Bolivien informiert. Die Hauptperson der Gespräche war natürlich der Präsident Evo Morales. Beim Präsidenten des ärmsten Landes Südamerikas gehen die Meinungen auseinander. Um das alles zu verstehen, braucht man aber sicher mehr als zwei Projekttage.
Für uns Schüler war der musikalische Teil am interessantesten. Jeder durfte ein paar Töne auf der Panflöte spielen. Außerdem erhielten wir verschiedene Rhythmusinstrumente und Regenmacher, um einmal die Geräuschkulisse des Regenwalds zu imitieren. Mit den Panflöten studierten wir sogar ein kleines Stück ein. Dazu wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt, da auch die Schüler des Wahlpflichtkurses Musik für zwei Stunden dazukamen. Interessant waren auch die Informationen über die Coca-Pflanze, die man bis vor ein paar Jahren noch nach Deutschland einführen durfte. Die Blätter dieser Pflanze werden dort in den hohen Bergen verwendet, um die so genannte Höhenkrankheit zu lindern. Die Blätter werden in heißem Wasser als Tee gekocht oder einfach so gekaut. Auch stillen sie den Hunger und lindern Kopfschmerzen.
Am Ende der letzten Stunde konnten wir auf zwei sehr informationsreiche Tage zurückblicken. Wir danken Herrn Nitsche, dass er sich Zeit für uns genommen hat und natürlich Frau Seiler, die das alles in die Wege leitete.
Die Klasse 9 A