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Das Projekt „Schulhofgestaltung“

 
Wenn man sich den jetzigen „Großen Schulhof“ zwischen dem ehemaligen Korczak-Gebäude und der Inneren anschaut, sieht man keinen Ort, der Schüler und Lehrer anspricht, sondern nur einen einfachen Schulhof ohne jegliche Inspiration oder besondere Ideen. Zwar hat der verwilderte Schulhof der Inneren auch seinen besonderen Reiz, ist aber als Aufenthaltsort für die meisten Schüler ungeeignet.
Deshalb entschied sich der Kunst Leistungskurs 13, das Projekt „Schulhofgestaltung“ zu starten. Unter der Aufsicht von Frau Schober wurde das Vorhaben, welches im Rahmen der geplanten Renovierung der Schulgebäude und der Schulhöfe entstand, im Schuljahr 2008/2009 durchgeführt. Dabei wurde unser Kurs in 4 Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe beschäftigte sich mit einem Teil unseres neuen Schulhofes.
Die Aufgabe bestand darin, Ideen zu entwickeln, wie wir uns einen geeigneten Schulhof vorstellen, der mehr ist als ein Ort, wo man seine Pausen verbringt. Dabei spielten verschiedene Anforderungen eine wichtige Rolle.
Ein Projekt kann man nicht einfach so beginnen. Am Anfang stehen viele Überlegungen, Ideen und Probleme, die man durchdenken muss. Schulhofgestaltung ist mehr, als Entwürfe und Skizzen zu zeichnen oder Modelle zu bauen. Viele Gedanken muss man verwerfen, da diese unpassend oder nicht realisierbar sind. So haben auch wir viel Nachforschung betrieben, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Bevor wir uns dem konkreten Objekt Schulhof gewidmet haben, standen die eigentlichen Schulgebäude im Vordergrund. Unser Konzept sollte sich in das Gesamtbild der Schule einfügen und es erweitern. Schon vor der Projektarbeit beschäftigten wir uns mit dem Jugendstil, welcher die Gebäude architektonisch prägt –  leider aber wird dieser von vielen Schülern und Lehrern kaum wahrgenommen.
So sind Asymmetrie, Ornamente in Form von Blumen und Ranken und Naturverbundenheit der Menschen kennzeichnend für den Jugendstil.
Jede der vier Gruppen entschied sich, auf seine Weise den Jugendstil in die Entwürfe einzubeziehen und somit eine Verbindung zwischen den Schulgebäuden und dem Schulhof zu schaffen, um ein harmonisches Bild zu kreieren.
Wichtig war es auch, bereits existierende Dinge, wie die Pavillons in den Mauern und das große Schachfeld, wieder mit einfließen zu lassen. So lassen sich auch beim Haupteingang des Janusz-Korczak-Gebäudes Ornamente mit Tieren und Pflanzen finden. Diese Symbolik sollte auch wieder aufgenommen werden.
Einige Beispiele sind: Eule = Weisheit, Katze = Gedankenfreiheit, Vogel = Hoffnung, Efeu = Freundschaft.
Doch natürlich sollten Sachen wie Erholung, Spaß und Lernen auch nicht zu kurz kommen.
Deshalb wählten alle Gruppen auch Elemente wie eine grünes Klassenzimmer, Spielplatz, Liegewiesen und Hängematten.
Die Gruppe, welche sich ausführlich mit dem Bereich der Inneren beschäftigte, startete eine Umfrage in der Sekundarstufe I. Ihr Ziel war es, zu erfahren, was für die Schüler an einem Schulhof wichtig ist, um einen ansprechenden Ort zu gestalten.
Im Mai 2009 begannen wir nun mit der Umsetzung des Projektes „Schulhofgestaltung“. Dabei sollten die oben genannten Ziele in Skizzen und Modellen umgesetzt werden. All diese Ideen sind allerdings nur Vorschläge und zeigen nicht den zukünftigen Schulhof, sondern nur Ideen unsererseits.
Als Erstes machten alle Gruppen Messungen an ihrem jeweiligen Teil des Schulhofgrundstückes, um einen besseren Überblick über die jeweiligen Schulhöfe zu bekommen.
Es wurde unterteilt in: Kleiner Schulhof I (Teil des Schulhofes bei Haus 2, der früher als Sportplatz diente und wo die Fahrradständer der Lehrer sind), Kleiner Schulhof II (ebenfalls bei Haus 2, der Bereich mit dem kleinen Teich), Großer Schulhof (Schulhof zwischen Korczak-Gebäude und Innerer) und Schulhof der Inneren (die Fläche, die im Moment noch nicht zugänglich ist).
Diese Messungen waren wichtig, damit später in den Modellen eine maßstabsgetreue Darstellung möglich ist. Ein weiteres Kriterium für die Modelle war die Größe. Die Modelle sollten nach Fertigstellung in Vitrinen gestellt werden. Deshalb musste der Maßstab so gewählt werden, dass dies am Ende auch möglich ist. Nach kleineren Problemen mit der Umrechnung der verschiedenen Größen gelang es jeder Gruppe, einen geeigneten Maßstab zu finden. Auch die Mathematik findet ihren Platz in der Kunst und das nicht nur im goldenen Schnitt.
Danach kam die Ideenentwicklung der jeweiligen Gruppe. Zwar hatten viele ähnliche Gedanken, wie zum Beispiel ein Grünes Klassenzimmer, in dem auch im Freien unterrichtet und gelernt werden kann, oder einen kleinen Teich mit einer Brücke, aber es gab auch ganz individuelle Vorschläge, wie zum Beispiel ein Baumhaus, Spielplatz, Fußballplatz, Tischtennisplatten und Pavillons. Natürlich gab es innerhalb der Gruppe große und kleine Meinungsverschiedenheiten darüber, welche Elemente nun wirklich mit übernommen werden sollten. Doch schlussendlich wurden auch diese Diskussionen durch demokratische Entscheidungen gelöst. „Jetzt also auch noch Politikunterricht während des Kunstunterrichtes.“ Aber auch Auseinandersetzungen und gemeinsames Finden von Lösungen gehören zur Team- und Modellarbeit.
Nach und nach entstanden die jeweiligen Grundrisse, Skizzen und Entwürfe. All diese Zeichnungen waren die Grundlage für die später entstehenden Modelle aus den verschiedensten Materialien, wie zum Beispiel Styropor, Pappe, Papier, Holz, Ton und Zahnstochern. So war es jedenfalls geplant.
Doch während des Arbeitens ist aufgefallen, dass einige der Materialien Probleme mit sich bringen, welche den Arbeitsprozess behindern oder erschweren.
Zu Beginn wählten viele Gruppen Styropor als Grundmaterial. Leider zerbröselt dieses schnell und nur besonderer Leim ist für das Zusammenkleben dieses Materials geeignet, da normaler Kleber durch chemische Reaktionen ätzend wirkt. Die meisten nahmen nach dieser Erkenntnis Styrodor, ein Material, welches dem Styropor ähnlich ist, aber wesentlich stabiler und auch nicht so bröselig, was das Anfertigen von kleineren Objekten vereinfachte.
Die Modelle selbst wurden erst im Schuljahr 2009/2010 erstellt. Es wurde schon bis ins Detail geplant, wie nach unserer Vorstellung der Schulhof zu sein hat. Es wurde sich mit den Sicherheitsgrundlagen, der ökonomische Nutzung des Schulhofes und der Nutzung für den Ganztagsbetriebe auseinandergesetzt. Leider ist es nicht sicher, ob unsere Entwürfe später auch umgesetzt werden.
Ausgemacht war ursprünglich, dass jede Gruppe ein Modell baut, doch die meisten entschieden sich dafür, mehrere Modelle zu kreieren (auch wenn das wieder hieß, mehr Maßstäbe auszurechnen). Dann wurden die Modelle im Dezember 2009 in der Eingangshalle des Hauses II ausgestellt.
Das war ein großer Moment für alle, weil wir fast ein Jahr an diesem Projekt gearbeitet haben. Auch wenn uns die Arbeit am Anfang sehr viel Spaß gemacht hatte, waren wir doch froh, dass es vorbei war. Allerdings – so wirklich vorbei war es ja noch gar nicht!
Denn am 21. Januar 2010 stellten 2 unserer 4 Gruppen ihre Arbeit vor interessierten Schülern der Sekundarstufe II am „Tag der Wissenschaften“ vor. Aufgrund der doch relativ hohen Teilnehmerzahl an beiden Vorträgen lässt sich schließen, dass auch bei den älteren Schülern ein großes Interesse an der Entwicklung ihrer Schule besteht.
Es wurden nicht nur die Modelle vorgestellt. Der Zuhörer bekam einen tiefen Einblick in das Projekt und die Ideen der jeweiligen Gruppe. Man erfuhr etwas über Schwierigkeiten der Arbeit, wichtige Vorüberlegungen, Inspirationen und Details über die Materialien. Auch bestand die Möglichkeit, in den Projekthefter hineinzuschauen, in welchem die Gruppe den Fortgang ihrer Arbeit dokumentierte und die Entwicklung der Idee festhielten.
Abschließend lässt sich sagen, dass das Projekt eine willkommene Abwechslung war und dass alle ihren Spaß daran hatten, trotz der kleinen Probleme, die ab und zu aufgetreten waren.
 
Tanja Leschke und Sophie Lützne

Die folgenden Fotos wurden von Sophie Lützner bearbeitet und die Bilder von Jeffrey Tätz am Copmputer gezeichnet.

 
Großer Schulhof
Gesamtansicht
Großer Schulhof
Auschnitt Sitzgruppe
Großer Schulhof
Detail des grünen Klassenzimmers
     
Großer Schulhof
Gesamtmodell des grünen Klassenzimmers
Großer Schulhof
Trockenständer für Baummodelle
Kleiner Schulhof I
Grundriss
     
Kleiner Schulhof I
Grundriss des Spielplatzes
Kleiner Schulhof I
Arbeit am Modell
Kleiner Schulhof I
Modell des Spielplatzes
     
Kleiner Schulhof I
Spielturm
Kleiner Schulhof I
Blick in einen Mauerpavillon
Kleiner Schulhof II
Gesamtansicht
     
Kleiner Schulhof II
Blick auf den Schulhof
Kleiner Schulhof II
Hinterer Bereich
Kleiner Schulhof II
Grünes Klassenzimmer
     
Kleiner Schulhof II
Pavillon
Kleiner Schulhof II
Teichbrücke
Innere
Arbeit am Modell des grünen
Klassenzimmers
 
Innere
Modell des grünen Klassenzimmers
Innere
Modell des Baumhauses