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„Tag der Wissenschaften“ - Lernen einmal anders


Was sind schwarze Löcher? Wie funktionieren die spezielle Relativitätstheorie und wie ein Teilchenbeschleuniger? Antworten auf diese und andere Fragen boten diesmal nicht Lehrer, sondern Schüler der Jahrgangsstufen 11 bis 13.

Am 22.01.2009 wurde nun schon zum 2. Mal am Sängerstadt-Gymnasium ein Tag der Wissenschaften organisiert, bei welchem Schüler Vorträge zu verschiedenen wissenschaftlichen Themen hielten. Jeder Gymnasiast hatte die Qual der Wahl, sich aus über 30 Angeboten zwei Veranstaltungen auszusuchen.  Unter anderem wurde die Justizvollzugsanstalt Cottbus von Annemarie Kocksch und Waleria Skorobogatowa vorgestellt. Sie berichteten über ihre Eindrücke, welche sie dort bei einer Unterrichtsexkursion gesammelt hatten, präsentierten eigene Fotos und schilderten Schicksale ehemaliger Insassen.  Wie viele andere Vorträge musste auch dieser mehrmals gehalten werden. Die Hitliste der Teilnehmerzahlen aber führte die Präsentation von Anne Mittmann und Christin Fendel an. Ihn besuchten etwa 120 Schüler. Sie berichteten über unseren Schlaf und warum wir träumen. Besonders die Vorstellung einiger Schlafstörungen, wie das Schnarchen und Schlafwandeln, brachte die Schüler zum Lachen. Ebenso unterhaltsam näherte man sich auch der Musik in Ost und West an. Maren Lehmann und Anika Sporn stellten nicht nur unzählige Interpreten vor und luden zum Mitsingen ein, sie passten auch ihren Kleidungsstil an die damalige Zeit an.  Wer sich für fremde Kulturen interessiert, besuchte einen der Vorträge über Auslandsaufenthalte einiger Schüler. So wurde ein zweisprachiges Referat über ein Austauschjahr in den USA von Julia Lortz und Georg Schulz sowie Lisa Schuback und Nina Militzer gehalten. Auch Kristin Schuhmacher lebte einige Monate in den USA und konnte uns nun über das Landleben in Kansas informieren. Interessant waren auch die Ausführungen von Marvin Madsen über seinen einjährigen Aufenthalt in Japan. Vor allem die Ess- und Lebensgewohnheiten der Japaner faszinierten die Zuhörer.
Ansonsten wurden auch Bereiche der Psychologie betrachtet, zum Beispiel Lernverhalten, Depressionen im Kleinkindalter und Mobbing in der Schule. Besonders anschaulich konnte Greta Elfes das Lernverhalten in der Hundeerziehung anhand ihres eigenen Hundes, welchen sie in die Schule mitbrachte, erläutern. Alexandra Werner hingegen klärte über die kommerzielle Nutzung des Kindchen- beziehungsweise Mann-Frau-Schemas auf.  Für junge Pärchen waren vor allem die Vorträge über Schwangerschaft und Verhütung spannend. Während Paul Burigk und Mirjam Leu ausführlich über Methoden der Schwangerschaftsverhütung unterrichteten, versuchte Forogh Salari das Wunder der Geburt in den Vordergrund zu rücken.
Zukünftige Mediziner, aber vielleicht auch betroffene Schüler informierten sich über Rückenbeschwerden und deren Behandlung. Ein weiteres medizinisches Thema, welches intensiv beleuchtet wurde, war die Krebsforschung. Laptop, Beamer und Polylux ermöglichten es, über Entstehung, Arten und Therapien von Krebs aufzuklären. Gibt es Diäten ohne Jo-Jo-Effekt? Mit dieser Frage setzten sich Anne Hagen und David Harting auseinander.
Da Jeder von uns in seiner Schulzeit Vorträge halten muss und dabei oft vor Problemen mit dem Computer steht, boten technisch begabte Schüler wie Florian Haake und Henry Laurisch Unterweisungen im Umgang mit Power-Point-Präsentationen und digitaler Bildbearbeitung an. Ein weiteres Angebot war eine Buchvorstellung, bei welcher sich Theresa Bohmke umfassend mit dem umstrittenen Werk „Feuchtgebiete“ und der Emanzipation auseinandersetzte.
Tierliebhaber besuchten den Vortrag von Matthias Neumann über außergewöhnliche einheimische Tiere.
Doch nicht nur Schüler unterrichteten Schüler, auch Gastredner der FH-Lausitz wurden zum „Tag der Wissenschaften“ eingeladen. Dr. Petra Schmid-Wiborg, Prof. Dr. Kay Hempel und Prof. Dr. Ralf-Rüdiger Sommer brachten den zukünftigen Studenten ihre Fachbereiche Soziale Arbeit, Betriebswirtschaftslehre und Architektur näher. Wer selbst dann noch nicht wusste, wie es nach dem Abitur weitergeht, konnte eine Beratung mit Mitarbeitern der FHL und der Bundesagentur für Arbeit nutzen.
Bei dieser Fülle an informativen Angeboten sollte man vielleicht aus dem „Tag der Wissenschaften“ eine „Woche der Wissenschaften“ machen, um es zum Beispiel auch interessierten Eltern und ehemaligen Schülern zu ermöglichen, an Referaten teilzunehmen. Wir Schüler freuen uns auf jeden Fall schon auf das nächste Jahr und hoffen, dass Frau Neidnicht und Frau Freese auch eine dritte Auflage vom „Tag der Wissenschaften“ erfolgreich organisieren werden.

Text Franziska Pielenz / Fotos Franziska Pielenz und Jürgen Weser