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Zeitzeuge zur DDR-Geschichte


An 9. Februar 2012 besuchte Herr Eberhard Heiße die beiden Klassen 10 B und 10 C. Auf Grund eines Geschichtsprojektes kam er als Zeitzeuge zweier Diktaturen. Der Besuch eines Zeitzeugen im Unterricht ist immer etwas Besonderes; dies bewies uns auch Herr Heiße.
Wir teilten den gesamten Tag in drei Blöcke ein. Im ersten Block hatte er ein Arbeitsblatt für uns vorbereitet. Wir sollten uns bekannte positive und negative Fakten zur DDR sowie Fragen aufschreiben. Herr Heiße sprach dann mit uns über die Gedanken der Schüler zum Leben in der DDR. Man muss wirklich sagen, dass es sehr interessant war, denn er erzählte Sachen, die man in keinem Lehrbuch findet.
Zu Beginn des zweiten Blocks sprachen wir immer noch über die unterschiedlichen Meinungen zur DDR. Endlich wandte er sich unseren notierten Fragen zu. Er beantwortete sie mit großem Eifer aus seiner Perspektive. Schließlich begann er aus seinem Leben zu erzählen. Unter anderem stellte er uns auch sein Buch „Durchs rote Meer und andere Wüsten“ vor, an manchen Stellen las er auch kurz daraus etwas vor. Mit großem Interesse folgten alle Schüler seiner Lebensgeschichte. Es war oft sehr emotional, da er auch sehr private Dinge erzählte.
Der 1933 geborene Eberhard Heiße erlebte die Zeit in der Hitlerjugend mit großer Begeisterung. Wie die meisten seiner Freunde hielt er mit kleinen Fähnchen den Kriegsverlauf auf einer Karte in seinem Zimmer fest. Er sprach über das ernüchternde Kriegsende und die ersten Friedensjahre. Er entwickelte in Schule, in Ausbildung und besonders im Studium ein Gespür für Politik, Gesellschaft, Freiheit, Religion. Er sprach über die erste Liebe und warum sie scheitern musste. Wir bekamen einen Einblick in seine unterschiedlichen Tätigkeiten in der evangelischen Kirche während der DDR-Jahre. Schon bald wurde seine Familie von der Staatssicherheit beobachtet. Zwei seiner Kinder wurden inhaftiert. Aus heutiger Sicht scheinen die damaligen Haftgründe absurd. Ohne Groll berichtete er von den schwierigen Jahren der Familie Heiße. Er gab uns auf den Weg, dass man das Leben in der DDR differenziert betrachten müsse. 
Im dritten Block arbeiteten die Schüler in kleinen Gruppen zu einem bestimmten Politik- bzw. Lebensbereich der DDR. Unter anderem wurden Themen wie der 17. Juni 1953, die Lieder und Texte über die führende Rolle der SED oder die friedlichen Revolution 1989/90 bearbeitet. Die Auswertung unserer Projektergebnisse wird im Geschichtsunterricht erfolgen.
Nun endete ein sehr interessanter und auch spannender Tag. Mit einem großen Dankeschön verabschiedeten sich die Schüler wie auch die Lehrer bei Herr Eberhard Heiße. Mit diesem Tag wurde der Grundstein zur Untersuchung der DDR-Geschichte im Unterricht gelegt.
 


Text und Fotos Nicole Wurdel und Frau Neidnicht




Zeitzeuge zur Nachkriegszeit


Am 13. Januar 2012 bekamen wir, die 10 B, Besuch. In der Geschichtsstunde kam Hans Schulze als Zeitzeuge zu uns und beantwortete unsere Fragen zur Nachkriegszeit. 
Im November 1945 wurde er mit sechszehn Jahren in das Speziallager Ketschendorf unter dem Vorwand der Umerziehung im Rahmen der Entnazifizierung gebracht. Nach 1000 Tagen Haft wurde er 1948 entlassen.
Er beantwortete Fragen, u.a.: Wie haben Sie den Tod erlebt oder waren Sie auch von Krankheiten betroffen oder verschont geblieben? Es war sehr interessant, denn ein Zeitzeugengespräch ist immer etwas anderes als nur der theoretische Unterricht. Man erfährt nicht nur die Fakten, sondern auch, wie es für die Menschen war und was sie durchgemacht haben. Mit viel Interesse und Aufmerksamkeit folgten wir den Geschichten von Herrn Schulze. Nur leider war die eine Stunde viel zu wenig Zeit. Am Ende bedankten wir uns herzlichst bei ihm, denn er hatte mit immerhin 83 Jahren den Weg von Sedlitz auf sich genommen.
 
Text und Fotos Nicole Wurdel