„Der Schöpfer hat Italien nach Entwürfen von Michelangelo gemacht!“ – Von einer wunderbaren Woche in Sorrent und Rom
Der 17. September war für uns ein Tag der Freude, aber auch der Aufregung. Als der Bus um 14.00 Uhr seine 22-stündige Fahrt in die an der Mittelmeerküste liegende italienische Stadt Sorrent aufnahm, waren die Köpfe von uns 37 Schülern gefüllt mit freudiger Erwartung:
Auf nach „Bella Italia“!
Zusammen mit Frau Biesold, Herrn Steinemann, Paul Biesold und Moritz Rosar ging es nun in eine Woche, in der wir viel erleben, erfahren und entdecken würden.
Am Sonntag gegen ca. 11.00 Uhr kamen wir nach einer langen, dennoch entspannten Busfahrt im Camp „Costa Alta“ in Sorrent an. Als wir aus dem Bus kletterten, erschien auf unseren müden Gesichtern ein Lächeln. Die „italienische Sehnsucht“ war vorüber, denn wir hatten unser Ziel im „stiefelförmigen“ Land erreicht.
Nachdem die Koffer ausgeladen und unsere Bungalows im gemütlichen Camp bezogen waren, gab es eine große Portion Spaghetti, um unsere doch etwas hungrigen Bäuche zu füllen.
Nach ersten Orientierungen ging es am Abend schließlich mit der Bahn ins Stadtzentrum von Sorrent. Hier konnte man nun gruppenweise individuell entscheiden, ob man durch das malerische Städtchen bummeln oder doch gleich das erste Stück italienische Pizza der Reise probieren wollte.
Der folgende und erste vollständige Tag in Italien galt voll und ganz dem Training unserer Beinmuskulatur und der antiken italienischen Geschichte. Vor uns lagen eine Kraterwanderung auf dem Vesuv und der Besuch der wieder ausgegrabenen antiken Stadt Pompeji.
Nach ca. einstündiger Busfahrt tauchte der Vulkan endlich vor uns auf. Sicher beschlich uns alle ein etwas mulmiges Gefühl, als
wir daran dachten, dass der 1281 m hohe Koloss noch immer aktiv ist. Dennoch überwog die Neugier und so marschierten wir unter Anstrengung, geführt von Gabriela, die sich auf dem Vesuv bestens auskannte, hinauf zum Krater und schließlich über Stock und Stein an dessen Rand entlang. An einigen Stellen rauchte es sogar aus der Erde, was wirklich ziemlich beeindruckend war. Am Nachmittag bekamen wir die Ausmaße des wohl verheerendsten Ausbruchs des Vesuvs von 79 n. Chr. bei der Besichtigung Pompejis zu sehen.
Viele Gebäude der Stadt und menschliche Überreste der damaligen Bewohner waren durch die herabregnende Vulkanasche konserviert worden, sodass man sie noch heute betrachten kann.
Wir erfuhren viele interessante Dinge und doch verließen sicher einige von uns die Stadt mit gemischten Gefühlen, wenn sie an den Ausbruch von damals dachten.
Am nächsten Tag wartete ein weiteres Abenteuer auf uns. Wir durften eine der wohl schönsten und berühmtesten Inseln Italiens besuchen: Capri. Doch damit nicht genug! Schon der Weg zur Insel gestaltete sich als wahrlich spektakulär, denn wir fuhren mit Speed-Booten und stimmungsmachender Musik bei strahlendem Sonnenschein über das herrlich glitzernde Meer: hinter uns die außergewöhnliche Schönheit des Küstenstreifens von Sorrent, zu unserer Rechten der majestätische Vesuv und vor uns die zerklüftete Insel Capri. So wurde buchstäblich der Weg bereits zum Ziel.
Auf der Insel angekommen, fuhren wir mit dem Bus in das Zentrum, um uns schließlich, nachdem wir das wohl beste Zitroneneis Italiens genießen konnten, mithilfe eines Vortrages über Capri zu informieren. Im Anschluss verbrachte jeder den Rest des frühen Nachmittags so, wie er es wollte. Wir badeten bei angenehm warmen Temperaturen im blauen Meer, aßen noch mehr Eis oder bummelten einfach gemütlich durch die Gässchen, um dann mit den gleichen Speed-Booten vom Vormittag zurück zum Festland zu fahren.
Am Mittwoch erwartete uns Rom. Nach vierstündiger Busfahrt und Bezug der Bungalows im „Camping Village Roma“ ging es
auch schon auf Erkundungstour. Schon allein der Besuch des Petersplatzes mit dem angrenzenden Petersdom und die anschließende erste Alleinerkundung der Stadt ließen unsere Augen leuchten und unsere Herzen höher schlagen. Das Erscheinungsbild dieser Stadt war einfach unverwechselbar. In Rom trafen kleine verwinkelte Gassen und nostalgische Häuserfassaden auf prunkvolle Tempel und aufwendige Bauten wie das Pantheon, die Spanische Treppe und den Trevi-Brunnen. Dieser Gegensatz hinterließ damit ein einzigartiges Flair, welches uns sicher allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Ein Highlight des Tages, dem einige unserer Schüler beiwohnen konnten, war die feierliche Wiedereröffnung der Spanischen Treppe nach ihrer ca.
9-monatigen Restaurierung. Mit buntem Feuerwerk und einer fantasievollen, originellen Show wurde das Bauwerk zurück in den Reihen der Wahrzeichen Roms willkommen geheißen.
Auch der Besuch in den „Vatikanischen Museen“ am Donnerstag ließ diesen Eindruck nicht schwinden. Die Vielzahl an kulturellen Schätzen, die wir im Laufe unserer Führung durch die Räume und Gemächer betrachten durften, war immens und
wirklich beeindruckend. Michel Angelo hatte also wirklich hervorragende Arbeit geleistet! Den krönenden Abschluss des Vatikan-Besuchs bildeten schließlich die Sixtinische Kapelle und der Petersdom, welche gehüllt in Gold, Glanz und prächtige Wand- und Deckenmalereien ihre eigene Geschichte erzählten.
Geplättet von so viel Schönheit und Charme hieß es für uns nach Rückkehr der zweiten Erkundungstour in Rom, langsam Abschied zu nehmen und Koffer zu packen, denn am nächsten Tag würden wir uns schon wieder auf den Heimweg begeben.
Doch ohne eins der wohl wichtigsten und repräsentativsten Bauwerke Roms zu besuchen, konnten wir nicht nach Hause fahren.
Am Freitagvormittag stand also das Colosseum auf dem Plan, welches den krönenden Abschluss unserer Studienfahrt bildete. Mit etwas Fantasie konnte man hier sogar noch die Gladiatoren oder Wagenlenker von einst durch die Arena stürmen und kämpfen sehen.
Von den vielen Bildern der Woche gesättigt, glücklich und doch etwas müde stiegen wir schließlich am Freitagnachmittag in den Bus und machten uns auf die 19-stündige Rückreise.
Der Abschied allerdings soll nicht für immer sein, denn wir alle hatten je eine Münze in den Trevi-Brunnen geworfen, was laut einer Sage ja bedeutet, dass wir irgendwann in unserem Leben noch einmal sicher nach Rom zurückfinden werden.
Also, kein Grund für Wehmut: Ciao, Bella Roma, a presto!
Unser Dank gilt an dieser Stelle all denjenigen, ohne die diese Fahrt nicht zustande gekommen wäre. Dazu zählen Paul Biesold und Moritz Rosar, die uns mit ihrer lockeren Art oft ein Grinsen aufs Gesicht zauberten, und unseren beiden Busfahrern, welche unsere Gruppe immer sicher und ohne Komplikationen von A nach B brachten.
Vor allem aber danken wir Frau Biesold und Herrn Steinemann, die mit ihrer langjährigen Erfahrung bei der Organisation und Begleitung der Fahrt erheblich dazu beitrugen, dass wir alle eine unbeschreiblich wundervolle Zeit erleben durften.
Hanna Hertel (JGS 12)