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„Prag,  die goldene Stadt an der Moldau“

 
Flüsse sind oft Lebensadern der Städte, die an ihren Ufern liegen. Nirgendwo jedoch verschmelzen Stadt und Strom zu einer solch vollkommenen Einheit wie in Prag…mit diesen Worten versuchte ich am Tag vor unserer Reise einzuschlafen. Nachdem viele meiner Freunde bereits am Samstag ihre Fahrt antraten, mussten wir uns noch ein wenig gedulden. Am Montag, dem 19.09.2016, war es dann endlich soweit. Als ich mit vollgepacktem Koffer aus dem Schulbus gestiegen bin, standen die meisten schon an Ort und Stelle. Man schaute in die Runde und sah bei jedem ein breites Grinsen im Gesicht.  Pünktlich um 8.00 Uhr kam unser Kleinbus und die Reise konnte beginnen. 17 Schüler und Schülerinnen, begleitet von unseren Lehrerinnen Frau Dachwitz und Frau Lehmann, fuhren Richtung Prag. Nach gut drei Stunden amüsanter Busfahrt hielten wir bereits für einen Zwischenstopp in Theresienstadt. Wir lernten am Eingang der Festung unseren Reiseleiter Pavel kennen, einen sehr aufgeschlossenen und netten Reiseführer, wie wir später erfahren durften. Nach interessanter Führung im ehemaligen Konzentrationslager und einer kleinen Stärkung am Imbiss führten wir unsere Fahrt fort.
Nach gut 45 Minuten sind wir am frühen Nachmittag endlich am Hotel Luna angekommen. Wir checkten ein, teilten uns in Dreier- bis Fünfer-Gruppen, machten uns frisch und trafen uns gute zwei Stunden später am Eingang wieder. Unser Hotel lag direkt an einer Metro-Station, sodass wir im Nu am Wenzelsplatz waren. Hier erwartete uns wieder unser Reiseführer Pavel. Wir tauschten Geld und gönnten uns eine Pause. Ein leckerer Federweißer sollte in diesem Moment das I-Tüpfelchen sein. Wir liefen eine Weile an der schönen Moldau entlang und aßen zum Abschluss in einer Gaststätte zu Abend. Typisch tschechisches Essen, dazu ein kühles Bier krönte unseren ersten gemeinsamen Tag. Da unser Zimmer im Hotel in der zehnten Etage lag, konnte man Prag bei Nacht bewundern. Ein unvergesslicher Ausblick für uns. Später fielen wir ziemlich fertig ins Bett.
Am nächsten Morgen, nachdem wir im Hotel gefrühstückt hatten, ging es auch gleich wieder weiter. Da Pavel leider geschäftlich bedingt nicht kommen konnte, schickte er uns eine junge Dame vorbei. Mit der Metro ging es ins Zentrum von Prag. Unsere Wanderung führte durch wundervolle Gässchen, an beeindruckenden Plätzen und imposanten Bauwerken vorbei. Highlight für uns alle, die historische Karlsbrücke. Sie ist die älteste erhaltene Steinbrücke Europas. Von hier hatte man einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt.
Nach einer kleinen Pause ging es in das Jüdische Viertel der Stadt. Wir bestaunten eine Synagoge und schauten uns einen Jüdischen Friedhof an. Viele interessante und spannende Informationen rieselten auf uns ein. Gegen 13.00 Uhr richteten wir wieder eine Pause ein und aßen erneut das leckere und schmackhafte tschechische Essen. Rund zwei Stunden später ging es zum bekannten Altstädter Ring. Zur vollen Stund‘ versammelten wir uns an der Prager Rathausuhr und bestaunten die zwölf Apostel. Danach hatten wir den ganzen Nachmittag und Abend Freizeit. Viele erkundeten weiter die Stadt oder  gingen in den riesigen Einkaufshäusern shoppen. Zum Abend trafen wir Schüler uns in einem unserer Hotelzimmer, wo wir bei bestellter Pizza den Abend ausklingen ließen. Am nächsten Tag besichtigten wir die Prager Burg. Als Einleitung hielten diesmal zwei Schüler einen tollen Vortrag, bevor unsere Reiseleiterin fortführte. Da die Prager Festung die größte Burg der Welt ist, gab es dort natürlich auch viel zu entdecken. Generationen von Baumeistern verschiedener Baustile waren daran beteiligt, die einzelnen Etappen der Geschichte widerzuspiegeln. Damals war sie der Sitz vieler Könige, heute ist sie die Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik. Kurz vor 12.00 Uhr richtete sich alle Aufmerksamkeit auf die traditionelle Wachablösung.
Nachdem wir den größten Teil der Burg besichtigt hatten, folgte ein ziemlich anstrengender  Fußmarsch zum Prager Eiffelturm. Als wir alle auf dem Berg angekommen waren, wurde unsere Mühe mit der wundervollen Aussicht auf Prag belohnt. Viele machten an diesem Ort Bilder für ihre Familie oder Selfies für Freunde. Als man sich genug ausgeruht und gestärkt hatte, ging es diesmal mit der Seilbahn zurück in die Stadt. Am späten Nachmittag hatten wir wieder Freizeit. Ein großer Teil unseres Kurses machte sich auf zum ältesten und bekanntesten Brauhaus Tschechiens. Die Rede war vom 500 Jahre alten „U Fleku“. Wir genossen das leckere Schwarzbier, spielten ein paar Runden Karten und hatten mal wieder einen lustigen und unterhaltsamen Abend.
Am Donnerstag fuhren wir zur Festung Vysehrad, auch Prager Hochburg genannt. Sie ist ein frühmittelalterlicher Burgwall, südlich der Neustadt, auf einem Hügel liegend. Innerhalb der Burg besuchten wir den Vysehrader Friedhof, auf dem zahlreiche Künstler, Wissenschaftler und Politiker bestattet sind. Gegen Mittag liefen wir entlang der Moldau, setzten uns auf ein Schiff und genossen mal wieder die vorzüglichen Speisen. Als wir damit fertig waren, beschlossen wir spontan, in den Prager Zoo zu fahren. Viele seltene Tiere erwarteten uns hier. Am Abend versammelten wir uns alle in einer Gaststätte, tranken mal wieder unser Bier und speisten ordentlich. Aufs Geld musste man nicht weiter achten, da man für Essen ca. 5 und fürs Bier 1 Euro zahlte. Am Tisch werteten wir bereits unsere Woche aus und sind auf den Nenner gekommen, dass sie für jeden unvergesslich war. Freitagmorgen packten wir unsere Koffer und fuhren in Richtig Heimat. Zwischenstopp legten wir in Lidice ein. Diesmal war auch Pavel wieder vor Ort. Lidice ist eine Gemeinde ca. 20 Kilometer westlich von Prag,  welche während des Zweiten Weltkrieges 1942 von Sicherheitsbehörden der SS vollständig gesprengt und abgebrannt wurde. Heute befindet sich an diesem Ort eine Gedenkstätte für die Bewohner des Dorfes. Besonders die Ausstellung und Kinderfotos haben uns sehr mitgenommen und berührt. Etwas bewegt und nachdenklich fuhren wir weiter, bis wir schließlich gegen 15.00 Uhr in Finsterwalde angekommen waren. Wir hatten die ganze Woche über tolles Wetter und eine schöne Zeit in Prag. In Namen aller Schüler bedanken wir uns bei unseren Lehrerinnen und den Reiseleitern für die schönen Momente. Abschließend können wir sagen, dass Prag den Namen „goldene Stadt“ verdient hat.
 
Text Leon Lehmann/Fotos von den Pragfahrern