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tausend Türme“ an. Unter der Leitung der mittlerweile schon wahren „Pragkenner“ Frau Dachwitz und Frau Lehmann trafen wir uns am Montag, dem 18.09.2017, um 7.30 Uhr pünktlich zur Abfahrt. Nach einer kurzen Fahrt, in der wir Zeit hatten, zu uns zu kommen und wach zu werden, stand schon der erste Stopp an. Der Beginn der Fahrt war düster, genau wie das Wetter, denn das ehemalige KZ Theresienstadt, welches nicht nur als „Vorzeige KZ“, sondern auch als Gefängnis diente, versetzte uns in eine sehr erschrockene, aber auch nachdenkliche Stimmung, denn insgesamt starben dort über 32.000 Menschen unter grausamen Bedingungen. Doch als die Sonne unsere Nasen kitzelte, verflogen die bedrückenden Gedanken und die Vorfreude auf Prag wuchs. Von Theresienstadt war es nur noch eine dreiviertel Stunde zu fahren, sodass wir gegen Mittag im „A&O Hotel“ einchecken konnten.
Für die nächsten Tage stand dann Sightseeing mit Ellischka an. Sie führte uns durch die „Goldene Stadt“ und wir sammelten reichlich Eindrücke und
Informationen, die durch Schülervorträge über den Wenzelsplatz, den Heiligen Wenzel, Kafka und den Jugendstil noch aufgelockert wurden. Am Dienstag bestaunten wir historisch und architektonisch bedeutende Gebäude, den Altstädter-Ring, das ehemalige „Jüdische Viertel“ mit dem Friedhof und der Synagoge, die Wenzelsbrücke und gefühlt alle verwinkelten Gassen, die Prag zu bieten hat. Nach dem langen Fußmarsch stand für manche Erholung auf dem Plan und für andere ging der Abend erst richtig los, denn es hieß erneut Kultur erleben. Wir schauten uns ein Stück in einem Schwarzlichttheater an, im Anschluss konnten wir vom Ufer der Moldau Prag bei Nacht bestaunen. Mit ein paar Getränken, musikalischer Begleitung und schönen Gesprächen ließen wir den Abend gemütlich im „Café Slavia“ ausklingen. Morgens um halb 10 starteten wir nun zum baulichen Highlight von Prag, der „Prager-Burg“. Elli führte uns auf den Berg Hradschin, wo sich Gebäude unterschiedlichster Art aneinanderreiten. Jedes war ein Meisterwerk seiner Epoche, sodass wir aus dem Staunen nicht rauskamen. Ebenfalls interessant zu sehen war es, wo der berühmte „Prager Fenstersturz“ stattgefunden hatte. Insgesamt ist das Gelände das größte
Burgareal weltweit, welches natürlich auch gut bewacht wird. Voller Prunk und mit traditioneller Musik beobachteten wir sogar die große Wachablösung der Soldaten.
Da wir noch fit und jung sind, traten wir einen kleinen Aufstieg zum sogenannten Prager Eiffelturm auf den Petřín an. Dieser bescherte uns einen imposanten Ausblick auf ganz Prag. Nachdem wir schon reichlich Kilometer gesammelt hatten, fuhren wir mit der Seilbahn herab und konnten im Anschluss den restlichen Nachmittag und Abend nach unserem Belieben gestalten.
geworden war. Doch das war nicht der Höhepunkt. Da Pavel ein Multitalent ist und nicht nur sieben Sprachen beherrscht, sondern auch
sportlich in Höchstform ist, beschlossen sieben sportbegeisterte Schüler, ihn in die Kletterhalle zu begleiten. Alle schafften es mehrmals in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, die 14 m hohe Kletterwand zu bezwingen. Andere beschlossen, sich mit einer anderen Sportart zu betätigen und gingen auf eine ausgiebige Shoppingtour. Wiederum andere wollten sich eher im Fachbereich der Biologie weiterbilden und besuchten einen der schönsten Zoos Europas. Jeder war am Nachmittag unterwegs, sodass wir viel zu berichten hatten, als wir alle zusammen ein letztes, nicht ganz typisch tschechisches Abendbrot genießen konnten. Doch der letzte Abend musste ausgenutzt und die letzten Kronen vernichtet werden. So machten wir uns ein erneutes Mal auf die Socken und feierten diese erlebnisreiche Woche. Leider mussten wir auch die Erfahrung machen, dass die Metros nur bis um 24.00 Uhr fahren, sodass wir die nun wirklich allerletzten Kronen für eine witzige Taxifahrt durch die Straßen von Prag ausgaben.
letzter Stopp war in Lidice, einem Dorf, welches in der Zeit des NS-Regimes ein grauenvolles Schicksal erleiden musste. Das Museum über das besagte Dorf, welches in keinem Geschichtsbuch erwähnt wird, belehrte uns abermals, wie ernüchternd und ernst die Zeit des 2. Weltkriegs war. Das 475 ha große Dorf wurde im Jahr 1942 von den Nationalsoziallisten gesprengt. Dieser Racheakt an der tschechischen Bevölkerung folgte dem Attentat auf den NS-Reichsprotektor Reinhard Heydrich. Das Schicksal der gesamten Bevölkerung ging uns sehr nah. Das Schweigen überwog, als wir das Kinderdenkmal betrachteten, welches 82 originalgetreu modellierte Kinder von Lidice zeigt und uns einfach den Atem raubte.