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Eine wunderbare Woche - Sankt-Petersburg-Bericht 2017

Hier geht es zu den St.-Petersburg-Bildern 2017...



Am 16.09.2017, als früh morgens gegen 6.00 Uhr alle Wecker schrillten, war es endlich offiziell: Das lange Warten auf eine Reise, die uns vor Vorfreude schon einige Nächte im Voraus verkürzt hatte, war endlich vorbei. Die alte Zarenstadt Sankt-Petersburg war von nun an vor uns, voller Energie beladenen 19 Weltenbummlern, nicht mehr sicher! Für einige begann das erste Abenteuer direkt am Flughafen, denn für Flugneulinge war dieser wackelige Flug schon ein außergewöhnliches Erlebnis.
Die Anreise von Berlin Schönefeld verflog im wahrsten Sinne des Wortes im Fluge. Die ein wenig trocken schmeckenden Kekse der Fluggesellschaft wurden neugierig aufgegessen und zum Ende hin wurde mit Staunen die Ausbreitung der Stadt aus der Vogelperspektive betrachtet. Aufgrund einer Verspätung gab es am Flughafen direkt das erste Problem: Wo war unser Busfahrer? Nachdem der junge Mann uns letztendlich gefunden hatte, konnte es wirklich losgehen...
...mit den ersten Kulturschocks, welche erstaunt von uns zur Kenntnis genommen wurden! Wir trauten unseren Augen nicht, als wir das Verkehrschaos, die riesigen heruntergekommenen Wohnareale, den Rollstuhlfahrer auf der Autobahn und das Auto links der Autobahn in einem Teich liegen sahen.
Nach der Ankunft im Graffiti-Hostel gingen wir noch Geld umtauschen, ein wenig einkaufen und etwas essen. Der erste gemeinsame Abend konnte danach gemütlich ausklingen, jedoch wäre auch dieser, ohne eine Prügelei der Russen (welche durchaus blutig hätte ausgehen können), viel zu langweilig geworden.
Frisch gestärkt trafen wir am nächsten Morgen auf unsere Reiseleiterin Natalia, welche es kaum erwarten konnte, uns ihr wunderschönes, heimatliches Sankt-Petersburg zu zeigen. In den nächsten Tagen erwartete uns ein straffes Programm, so standen u. a. die bildhübsche Eremitage, der Katharinenpalast, die Kasaner Kathedrale mit dem Besuch einer Messe, die Isaakskathedrale, die Blutskirche, die Peter-und-Paul-Festung und der für uns ziemlich verregnete Peterhof auf dem Plan. Natalia erzählte uns mit Herzblut viel über die russische Geschichte, zeigte uns die schönsten Plätze Sankt-Petersburgs und dafür lohnten sich die Blasen an den Füßen und die müden Beine allemal! Ihr Charme und ihre Witze versüßten uns die anstrengenden Fußmärsche und auch unser Gaumen wurde mit vielen neuen Geschmäckern stets auf Trab gehalten. Weitere Highlights dieser Woche waren für uns der Besuch des Balletts „Schwanensee“, eine Bootstour auf der Newa und den Kanälen Sankt-Petersburgs und auch eine interessante Führung durch die Petrikirche.
Ansonsten gestaltete sich die Woche nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung“, so waren zerbrochene Regenschirme Kult und nur etwas, worüber wir schmunzeln konnten - und auch die Kälte versuchten wir auszublenden. Sprachliche Missverständnisse konnten auch nicht vermieden werden, so endete die Frage nach einem weiteren Bettbezug auch mal als ein missglückter Flirtversuch. Dennoch versuchten alle ihr bestes und wenn man eben nicht fragen konnte, ob die Heizung wärmer gemacht werden könnte, wurde halt gleich eine ganze Heizung bestellt. Wer solche kleinen Dilemmas mit Humor nehmen konnte, war bei uns genau richtig aufgehoben.
Unsere Freizeit verbrachten wir meistens auf dem sehr lebhaften Newski-Prospekt, wobei kleine Souvenirlädchen und kleine Restaurants oft ziemlich einladend auf uns wirkten. So befasste sich unsere Studienfahrt nicht nur mit der Besichtigung verschiedener Sehenswürdigkeiten, sondern auch mit zwischenmenschlichen Aktivitäten, langen und lustigen Nächten. In dieser Zeit haben wir uns alle ein wenig mehr ins Herz geschlossen, herzlich gelacht und wenig geschlafen. Dies führte am Abreisetag sogar zu einer verspäteten Abfahrt aufgrund zweier „Schlafmützen“, was den Adrenalinspiegel aller Reisenden früh um 5.00 Uhr nochmals steigen ließ.
Ein besonderes Dankeschön geht an Frau Pukrop, Frau Richter, unseren geduldigen Busfahrer und unsere Petersburger Reiseleiterin Natalia!
Es war eine tolle Fahrt mit wundervollen Erfahrungen und einzigartigen Impressionen.

Text Hannah Joachim/Fotos Annika Seiler